Für die beiden Mercedes-Piloten Michael Schumacher und Nico Rosberg steht in der kommenden Woche ohne Zweifel das Highlight der Saison an - das Heimrennen auf dem Hockenheimring. "Ich werde häufig gefragt, ob es in einem so internationalen Sport wie unserem überhaupt noch so etwas wie einen Heimvorteil geben kann, und meine Antwort ist: Heimvorteil vielleicht nicht, aber Heimatgefühle schon", berichtet Schumacher im Vorfeld des Rennens.

Als Fahrer sei man sehr stolz und noch motivierter, wenn es vor heimischem Publikum zur Sache geht. "Natürlich fühlt man als deutscher Fahrer eine andere Vorfreude, wenn man zum Grand Prix von Deutschland antritt und weiß, dass alle Zuschauer auf den Tribünen hinter dir stehen." Besonders motiviert ist Schumacher, da er sich erstmals richtig gute Chancen ausrechnet. "Wir sind in diesem Jahr zum ersten Mal als Mercedes-Werksteam in der Lage, immer wieder mal da vorne rein zu fahren, und daher wünschen wir uns natürlich viel Unterstützung von den Fans, die wir ihnen dann wiederum mit Leistung zurück geben wollen."

Auch Rosberg, der nur 100 Kilometer vom Hockenheimring entfernt in Wiesbaden geboren wurde, will bei seinem zweiten Heimrennen nach dem Grand Prix in Monaco überzeugen. Mit Hockenheim verbindet der Blondschopf vor allem eine Erinnerung - seine Entscheidung, Rennfahrer zu werden. "Ich werde das letzte DTM-Rennen meines Vaters dort im Jahr 1995 niemals vergessen. Ich saß mit ihm auf dem Dach seines Autos und fuhr durch das Motodrom - in diesem Moment dachte ich mir 'Wie cool ist das?!' und entschloss mich, wie er Rennfahrer zu werden."

Mehr Konstanz gewünscht

An Unterstützung wird es in Hockenheim nicht mangeln, Foto: Mercedes GP
An Unterstützung wird es in Hockenheim nicht mangeln, Foto: Mercedes GP

Aus sportlicher Sicht rechnet sich Rosberg mehr Chancen aus, als zuletzt in Silverstone. "In Hockenheim gibt es lange Geraden und kurze Kurven - das sollte dem Silberpfeil liegen." Für Teamchef Ross Brawn geht es vor allem darum, das Auf und Ab der letzten Wochen zu beenden. "Wir müssen hart daran arbeiten, unsere Konstanz und Wettbewerbsfähigkeit an der Spitze des Feldes zu steigern", so der Brite. Möglich gemacht werden soll das unter anderem durch einige Neuerungen am Auto, auf die Brawn aber bisher nicht näher eingeht.

Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug freut sich ebenfalls auf das Heimrennen in Baden-Württemberg. "Unser Team wird hart arbeiten, um in Hockenheim an die Leistungen anzuschließen, wie wir sie in diesem Jahr seit Nicos Sieg vor drei Monaten in China, einen Monat später mit Rang zwei in Monaco und mit Michaels Podiumsplatz beim vorletzten Rennen in Valencia gezeigt haben", hofft er.