Marussia gab beim Young Driver Test in Silverstone am Vormittag dem 21-jährigen Briten Max Chilton die Chance, den MR-01 zu pilotieren. Am Nachmittag stieg der 19-jährige Indonesier Rio Haryanto ins Cockpit. Beide hatten bereits zuvor Erfahrungen in einem Formel-1-Boliden gesammelt, Haryanto 2010 sogar in einem Marussia.

Lokalmatador Max Chilton, der in der GP2 für Marussia Carlin fährt, umrundete den Grand-Prix-Kurs insgesamt 34 Mal und setzte in 1:36.558 seine persönliche Bestzeit. Am Ende der Session musste er den Boliden zwar mit einem Defekt abstellen, die Freude über diese einzigartige Erfahrung trübte das jedoch nicht. "Natürlich bin ich glücklich, dass ich diese Chance bekomme, aber auf einer Strecke, auf der die Formel 1 gerade erst gefahren ist und noch dazu in meinem Heimatland, ist noch besser", erklärte Chilton.

"Nachdem ich mit dem Auto den Grip gefunden hatte, war ich sehr glücklich und fühlte mich im Cockpit und im Team auf Anhieb wohl", fügte er an. "Als wir voranschritten, hatte ich das Gefühl, dass ich mit dem Auto wirklich pushen konnte und von da an haben wir etwas Entwicklungsarbeit für das Team geleistet, besonders mit dem Motor, was mir die Möglichkeit bot, mehr über die Bedienelemente zu lernen." Zudem absolvierte er einen Qualifying-Run.

"Ich habe diese Erfahrung wirklich genossen und ich kann morgen Nachmittag kaum erwarten", schloss der Brite ab, der am zweiten Testtag Haryanto den Vortritt lassen wird und erst am Nachmittag wieder in den MR-01 steigt.

Haryanto absolvierte am ersten Testtag 19 Runden, die beste in 1:37.404 Minuten. Auch er musste die Session vorzeitig beenden, da es ein Leck gab. "Es war schon unglaublich, meinen ersten Formel-1-Test mit dem Marussia F1-Team in 2010 zu bekommen. Dann eine zweite Chance zu erhalten, ist natürlich sehr besonders", betonte Haryanto. "Ich habe den Eindruck, dass ich mich als Fahrer deutlich entwickelt habe und dass ich insgesamt besser vorbereitet bin."

Der Indonesier war lediglich enttäuscht, dass er aufgrund des Defekts nur 19 Runden absolvieren konnte. Abgesehen von dem Leck habe sich jedoch auch das Wetter gegen das Team gerichtet. "Es war dennoch eine sehr wertvolle Erfahrung für mich und ich habe es wirklich genossen, mit dem Team zu arbeiten", sagte Haryanto. "Ich war sehr glücklich mit der Balance und das Auto ist ganz anders als das von 2010. Ich fühle mich sehr wohl und ich habe das Gefühl, dass ich morgen noch viel mehr zeigen kann."

Für den zweiten Testtag hoffte der 19-Jährige auf besseres Wetter. "Ich hoffe, es ist trocken, aber wenn es regnet, dann sammele ich gute Erfahrungen im Nassen", schloss er ab.