Williams-Chefingenieur Mark Gillan betont wie viele andere in der Formel 1 auch, dass die Reifen einen bedeutenden Einfluss auf die Leistung haben. "Die Reifen zu verstehen und mit ihnen hauszuhalten, ist der Schlüssel. Dabei besteht ein Unterschied zwischen dem Qualifying und dem Rennen, und wenn man das raus hat, kann man viel aus den Pirelli-Reifen herausholen", erklärte er.

"In Valencia hat Alonso verstanden, die Pace zu verwalten, den Reifen nicht zu zerstören. Das Qualifying ist heutzutage so wichtig, denn an der Spitze ist das viel leichter zu erreichen. Wenn man dagegen in einer Kampfgruppe ist, muss man hart pushen und dann kann man nicht so gut auf die Reifen achten. Da ist es sehr leicht, aus dem Arbeitsfenster herauszufallen", erläuterte der Williams-Chefingenieur.

Ein weiterer Punkt ist die Fahrweise des Piloten, die er auf die Reifen abstimmen muss. "Es kommt immer darauf an, worum es zu dem jeweiligen Zeitpunkt geht. Wenn der Reifen eine zu niedrige Temperatur hat und man dann aggressiv fährt, bringt man den Reifen schneller in das Arbeitsfenster. Wenn es dagegen heiß ist, bringt eine aggressive Fahrweise den Fahrer nicht zum Ziel", erklärte Gillan. "Es geht also darum, zu lernen, den Fahrstil anzupassen, je nachdem, wo man sich im Arbeitsfenster des Reifen befindet."

Obwohl die Reifen somit viel Aufmerksamkeit fordern, spielen sie für Mark Gillan keine zu große Rolle. "Alles in der Formel 1 ist dieses Jahr reaktiv. Die Strategie reagiert auf die Reifen, aber alles, was wir tun, ist nicht von den Reifen dominiert. Wir wollen das Meiste aus dem Auto herausholen und dabei spielen die Reifen eine große Rolle. Deswegen sieht man derart große Schwankungen in der Leistung", meinte er. "Der Motor und die Aerodynamik müssen als Paket funktionieren, um mit dem Reifen haushalten zu können und der Fahrer muss auf die Bedürfnisse der Reifen reagieren."