Die Formel-1-Saison 2012 nimmt langsam Konturen an. Nach sieben verschiedenen Siegern in den ersten sieben Rennen feierte Ferrari-Fahrer Fernando Alonso beim Großen Preis von Europa als erster Fahrer den zweiten Saisonsieg. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass ohne die Safety-Car-Phase und den anschließenden technischen Defekt aller Voraussicht nach Weltmeister Sebastian Vettel den Sieg davon getragen hätte. In der ersten Hälfte des Rennens hatte der Red-Bull-Star nahtlos an seine überragende Leistung vom Qualifying angeknüpft und das Feld nahezu nach Belieben dominiert.

Mit dem Update am RB8, insbesondere dem neue Unterboden, scheint Technik-Chef Adrian Newey der nächste Geniestreich gelungen zu sein. Das glaubt zumindest der ehemalige Formel-1-Pilot Jaime Alguersuari. "Wir haben zum ersten Mal in dieser Saison gesehen, dass ein Fahrer so viel schneller war als der Rest", sagte der Spanier der spanischen Tageszeitung El Mundo. "Vettels Start und der erste Rennabschnitt waren außerirdisch und haben Erinnerungen an die Dominanz des letzten Jahres wach werden lassen." An jene Überlegenheit, die ihn 2011 in 19 Rennen zu 11 Saisonsiegen getragen hatte.

Die geglückten technischen Modifikationen könnten Red Bull im weiteren Saisonverlauf noch von großem Nutzen sein, meinte Alguersuari. "Aerodynamisch ist ihnen ein wichtiger Schritt nach vorne gelungen, der sich in naher Zukunft als entscheidender Vorteil herausstellen könnte." Auch die Konkurrenz war beeindruckt. "Red Bull war phänomenal schnell", bekannte McLaren-Fahrer Jenson Button. Und auch Stefano Domenicali ließ sich den Blick durch Alonsos triumphale Siegfahrt nicht vernebeln. "Unser Ziel ist es, am Ende des Jahres vorne zu stehen", sagte der Ferrari-Teamchef. "Und wir wissen, dass Red Bull an diesem Wochenende etwas sehr gutes gemacht hat, um das Auto zu verbessern."