Die Gerüchte um einen Wechsel von Sebastian Vettel zu Ferrari sind einfach nicht totzukriegen. Selbst nachdem der amtierende Weltmeister vor kurzem selbst betont hat, nichts von einem Vorvertrag oder irgendwelchen Verträgen mit der Scuderia zu wissen, schlagen die italienischen Medien weiter in alle Seiten aus. Dort heißt es nun, Vettel werde ab 2014 Fernando Alonsos Teamkollege sein und habe einen Vertrag für drei Jahre, also bis Ende 2016.

Mark Webber oder Felipe Massa sollen 2013 bei Ferrari fahren, Foto: Sutton
Mark Webber oder Felipe Massa sollen 2013 bei Ferrari fahren, Foto: Sutton

Der Journalist Giorgio Terruzzi ergänzte, dass 2013 entweder ein verbesserter Felipe Massa oder Mark Webber den Platz neben Alonso einnehmen wird, wobei Webber selbst vor kurzem noch gesagt hatte, dass alles danach aussieht, als ob er bei Red Bull bleiben werde. Massa oder der Australier sollen Ferrari im kommenden Jahr lediglich fünf Millionen Euro kosten, Vettel soll ab 2014 dann 15 Millionen Euro pro Jahr verdienen.

Wahrheitsgehalt - Motorsport-Magazin.com meint: Die Gedankenmodelle wurden schon öfter durchgespielt. Es ist kein Geheimnis mehr, dass Vettel Klauseln in seinem Vertrag hat, die ihn bei fehlender Leistung für 2014 frei für einen Wechsel machen. Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz hatte dazu aber ohnehin immer offen erklärt, sollte man dem Deutschen kein konkurrenzfähiges Auto mehr geben können, werde man ihm keine Steine in den Weg legen. So viel dazu.

Dann gab es vergangene Woche ja noch den Spruch von Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali, Vettel und Alonso könnten durchaus im Team koexistieren. Nun ist die Sache aber so, dass beide Rennfahrer und Weltmeister, also Alphatiere sind. Daher mögen sie nach außen zwar respektvoll miteinander umgehen, dass sie sich aber wirklich ein Team miteinander teilen wollen, wäre fraglich. Wie schwierig es mit zwei absoluten Spitzenfahrern in einer Mannschaft sein kann, hat die Geschichte oft genug gezeigt.

Vorstellbare Gründe für einen Wechsel Vettels zu Ferrari gäbe es natürlich: die Herausforderung, sich gegen Alonso zu behaupten, der nach wie vor als bester Fahrer der Formel 1 gilt. Oder aber auch die Möglichkeit, überhaupt für Ferrari zu fahren, immerhin hat Vettel nie verneint, dass er von der Strahlkraft der Scuderia durchaus angezogen wird. Dennoch scheint alles noch etwas verfrüht, warum sollte Vettel denn sein Team verlassen, um in Alonsos Team zu gehen. Aber was hat der Deutsche selbst zu der ganzen Sache zu sagen? "Ich bin sehr glücklich, wo ich bin. Natürlich fühle ich mich geschmeichelt [dass man mich in Betracht zieht]. Ich habe immer gesagt, Ferrari ist ein tolles Team mit einer tollen Geschichte und großer Tradition, vor allem in der Formel 1. Aber, wie gesagt, ich bin sehr glücklich, wo ich im Moment bin."

Als Störgeräusche, die bei Red Bull Unruhe erzeugen, empfindet er die ganze Ferrari-Geschichte nicht. "Ich bin, wie gesagt, geschmeichelt und es ist schön, das zu hören. Ich respektiere Ferrari und Fernando sehr. Ich sehe das als Kompliment, wenn sie das in Betracht ziehen. Aber für jetzt muss ich sagen, stört es mich nicht. Der Fokus liegt voll auf dieser Saison. Wenn man dieses Jahr um die WM mitreden will, sollte man sich besser voll auf dieses Jahr konzentrieren. Es ist eng, es gibt bisher viele Sieger, also brauche ich meine ganze Konzentration für dieses Jahr."

Konkret erahnen, wie für ihn die Zukunft der nächsten Jahre aussieht, konnte man, als er danach gefragt wurde, ob er Alonso bei Red Bull als Teamkollege haben wollte. "Ich weiß nicht, ob er das in Betracht zöge, aber für dieses Jahr und die nächsten Jahre ist die Situation mehr oder weniger fix. Ich bin, wie gesagt, glücklich, wo ich bin und es hat sich nichts verändert." Dennoch wollen Leute immer wieder genau wissen, wie er aus seinem Vertrag raus könnte. "Ich hoffe, ich weiß mehr als ihr. Ich habe diesen Vertrag unterschrieben."

Am besten zu den ganzen Gerüchten rund um ihn und alles, was Ferrari oder Red Bull betrifft, passte aber wohl sein Schlusswort: "Es passiert im Fahrerlager immer etwas. Vor nicht allzu langer Zeit, vor ein paar Wochen, kurz vor Monaco, war Mark in Verbindung mit Ferrari gebracht worden und ein potentieller Fahrer schon für nächstes Jahr. Ihr werdet immer etwas finden, worüber ihr reden könnt."