Mark Webber macht sich keine Illusionen darüber, in Valencia vom 19. Startplatz aus noch besonders viel zu erreichen. Im Qualifying hatten ihn mechanische Probleme zurückgeworfen und obwohl er schon öfter von relativ weit hinten sehr weit nach vorne gekommen ist - etwa in China im Vorjahr-, hält er das auf dem Stadtkurs nicht für möglich. "Das ist eine völlig andere Strecke", meinte er auf das China-Comeback angesprochen. "Es gibt nur eine Linie. Shanghai hat die lange Gegengerade, man kann in Kurve 4 überholen, man kann an vielen Orten überholen."

In Valencia ist das Überholen nach seiner Meinung viel schwieriger, speziell auch deswegen, weil der Red Bull nicht gerade das beste Auto beim Top-Speed ist, weswegen eine freie Strecke ideal wäre, um über gute Rundenzeiten Boden gutzumachen. Das Problem ist, in Valencia bieten sich kaum Alternativ-Strategien an, um sich freie Fahrt zu verschaffen. Drei Stopps fände Webber beispielsweise die falsche Wahl. "Ein Boxenstopp mehr funktioniert nicht, weil das bedeutet, man muss Leute auf der Strecke überholen. Es muss also einer weniger sein. Wir könnten das probieren."

Samstag wieder stärker als Sonntag

Als weiteres Hindernis erachtete Webber seinen Eindruck, dass der Red Bull mittlerweile wieder in alte Muster verfallen ist und im Qualifying stärker ist als im Rennen - zu Saisonbeginn war es noch anders herum gewesen. "Seb hat beim vergangenen Rennen im Qualifying einen guten Job gemacht, war aber letztendlich nicht schnell genug, um in Kanada zu gewinnen. Zweiter oder Dritter wäre dort mit einem normalen, sauberen Grand Prix das Bestmögliche gewesen. An den Samstagen war die Leistung bei uns etwas stärker. In Barcelona hätte ich in Reihe eins stehen können; Lewis hätte ich nicht geschlagen, aber ich wäre nahe an Pastor rangekommen", sagte der Australier.

Daher war er der Ansicht, dass Red Bull an den Samstagen ziemlich konstant gut war, die Sonntage derweil zwar nicht schlecht, aber auch nicht überragend waren. "Aber unsere Lücke ist nun kleiner. Das hat sich etwas verändert, denn im ersten Teil der Saison waren wir an Samstagen sehr schwach und an Sonntagen sehr stark. Jetzt haben wir etwas von den Samstagen genommen und mehr in die Sonntage gesteckt. Das ist nicht absichtlich so, das liegt einfach daran, wie die anderen Leute verfahren sind, was sie getan haben und derartige Dinge", erklärte Webber.