Beim Großen Preis von Spanien feierte Williams die sportliche Auferstehung. Dank Pastor Maldonados Siegfahrt in Barcelona feierte der Traditions-Rennstall den ersten Rennsieg nach einer knapp achtjährigen Durststrecke. Und spätestens mit Maldonados dritten Platz im Qualifying zum Großen Preis von Europa dürfte auch den letzten Zweiflern klar sein, dass der Williams-Coup in Barcelona kein Strohfeuer war. Mit dem Team von Sir Frank Williams ist im Kampf um Pole Positions und Rennsiege wieder zu rechnen.

Gerade mit Blick auf die Horror-Saison des Vorjahres, in der die beiden Williams-Piloten in 19 Rennen gerade einmal fünf Punkte ergatterten, ist Chefstreckeningenieur Mark Gillan mit der aktuellen Entwicklung hochzufrieden. "Es ist wirklich sehr schön zu sehen, wie sich sowohl die Leistung auf der Strecke als auch die Performance des gesamten Teams im Vergleich zu 2011 verbessert haben", sagte der Nordire.

Gründe für den Aufschwung bei Williams gäbe es viele, meinte Gillan. "Im letzten Jahr waren wir bei der aerodynamischen Entwicklung nicht auf der Höhe", erklärte er. "Zum einen hat sich unser Verständnis in diesem Bereich sehr verbessert, zum anderen ist der Einfluss der Aerodynamik auch nicht mehr so groß wie im Vorjahr. Die Reifen sind das entscheidende Thema."

Gillan räumte ein, dass mit den ersten Erfolgen auch die Ansprüche beim gesamten Team in die Höhe geschnellt seien. "Wir verspüren zwar keinen größeren Druck, aber ein großes Begehren, uns immer weiter zu verbessern", sagte er. "Deshalb waren die letzten Ergebnisse auch so enttäuschend, weil wir gewusst haben, dass wir nicht das Maximum herausgeholt haben."

Damit es in Zukunft immer öfter gelingt, das Optimum zu erreichen, versucht Williams in allen Bereichen nachzubessern. Insbesondere bei den Boxenstopps sei das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht, erklärte Gillan. "Ferrari hat in diesem Jahr einen neuen Standard eingeführt, aber wir finden bei jedem Rennen etwas Neues über die Pitstops heraus", sagte der Williams-Ingenieur. "Wenn du dich in diesem Bereich verbesserst, kann dich das weit nach vorne bringen, deshalb stecken wir da sehr viel Arbeit rein."