Seit einigen Tagen dreht sich in der Formel 1 alles nur noch um diverse Löcher im Unterboden des Red Bull. Sebastian Vettel ist nach der Regelklarstellung der FIA davon überzeugt, dass sein Team keinen Nachteil durch das Verbot davonträgt.

"Ich hatte nicht das Gefühl, dass mit dem Auto etwas falsch war", sagte er in Montreal. "Es wird aber keinen großen Unterschied ausmachen. Der Streitpunkt hat generell nicht so einen großen Einfluss wie die Leute denken. Wir haben die Löcher gestopft."

Ganz so einfach wollte Vettel das Thema allerdings nicht beenden. "Es ist nur schade, dass es mal in die Richtung und dann in die andere Richtung geht, vor allem wenn es schwierig zu verstehen ist, was genau passiert. Das Hin und Her kann man sich in Zukunft vielleicht sparen", sagte er. "Aber es ist sicher wichtiger, den Reifendruck richtig hinzubekommen."

Vettels Ziel für das siebte Rennwochenende ist klar: der Weltmeister möchte den siebten Sieger im siebten Rennen verhindern und sich selbst zum ersten Zweifachsieger der Saison krönen. "Es ist nicht möglich, 20 verschiedene Sieger zu sehen", sagt er. "Je mehr Rennen wir fahren, desto enger wird es an der Spitze. Irgendwann wird es der gleiche Kreis an Fahrern sein, der sich langsam schließt." Als weitere Anwärter für diesen Club sieht Vettel Lewis Hamilton, Michael Schumacher und vielleicht die Lotus-Piloten an.

2011 schmiss Vettel den Sieg in Kanada in der letzten Runde weg, Foto: Sutton
2011 schmiss Vettel den Sieg in Kanada in der letzten Runde weg, Foto: Sutton

"Es ist aber entscheidend, gute Resultate einzufahren und einen Schritt vor den anderen zu bleiben", betont Vettel. "Würden wir die Saison noch mal starten, wäre es unwahrscheinlich, dass es noch einmal genau so verlaufen würde." Ähnliches gilt wohl auch für den Kanada Grand Prix, der im vergangenen Jahr das längste Rennen der Formel-1-Geschichte war.

In letzter Sekunde verlor Vettel damals einen sicheren Start-Ziel-Sieg an Jenson Button. "Auf der letzten Runde habe ich einen Fehler gemacht, das hat uns zu diesem Zeitpunkt wehgetan, weil wir bis dahin jede Runde geführt haben, aber Jenson ist ein fantastisches Rennen gefahren. Ich habe ihm nach dem Rennen gratuliert und gesagt, dass er den Sieg verdient hatte", erinnert sich Vettel. In diesem Jahr hätte er nichts dagegen, das Szenario umzudrehen: "Warum nicht? Die Strecke ist halb trocken, halb nass und ich überhole Jenson auf der Zielgeraden."

Um dieses Ziel in die Tat umzusetzen, möchte Vettel sein Qualifyingergebnis verbessern. "Das war in den letzten beiden Rennen nicht so gut", gestand Vettel. "Im Freien Training habe ich mich noch recht wohl gefühlt, aber dann im Qualifying recht viel verloren." Zum Teil habe das Team verstanden, woran das gelegen hat. "Das Auto ist mit Sicherheit noch nicht ganz so, wie ich es gerne hätte. Aber man muss damit zurechtkommen - etwas anderes gibt es nicht, wir müssen das Beste daraus machen."