"Die Strecke sollte uns von ihrer Charakteristik her liegen, daher bauen wir auf eine gute Performance unseres Autos", sagt Michael Schumacher mit Blick auf den Kanada Grand Prix in einer Woche. Das gesamte Mercedes-Team ist guter Dinge, bevor es über den großen Teich nach Montreal geht. Das liegt einerseits daran, dass der Kurs dem W03 entgegenkommen sollte, andererseits aber auch daran, dass das Rennen in einer schönen Atmosphäre gefahren wird. "Der Grand Prix von Kanada lebt vom tollen Ambiente und der Stimmung in der Stadt. Die kanadischen Fans feiern während des gesamten Wochenendes eine einzige Party, und für uns Fahrer ist es toll, diese Begeisterung für den Rennsport zu spüren", meint Schumacher.

Die Action kommt in Kanada meistens ohnehin nicht zu kurz, das weiß auch Nico Rosberg, der den Kurs sehr gerne hat. "Wir fahren auf dieser Strecke mit wenig Abtrieb und es gibt einige langsame Kurven, der Kurs erinnert dadurch ein bisschen an Monza - das sollte unserem Auto liegen. Unsere Leistung in Monaco hat gezeigt, dass wir in den vergangenen Wochen gute Fortschritte erzielt haben. Jetzt hoffe ich, dass wir in Kanada den nächsten Schritt machen und ein erfolgreiches Wochenende haben können", erklärt er. Noch besonderer wird das Wochenende für ihn, weil Gilles Villeneuve ein guter Freund und Konkurrent seines Vaters Keke war und die Strecke nach dem zu früh verstorbenen Kanadier benannt ist.

Spannende Herausforderung

Bei der Teamführung herrscht die klare Absicht, die guten Ansätze des Monaco-Wochenendes auf den völlig anderen Kurs in Kanada mitzunehmen. Schumachers Bestzeit im Qualifying und Rosbergs zweiter Platz im Rennen haben die Stimmung angehoben. "Die Strecke selbst ist eine spannende Herausforderung und der erste echte High-Speed-Kurs der Saison. Besonders entscheidend sind dort die Bremsen, die Motorleistung und der Umgang mit den Reifen", sagt Teamchef Ross Brawn.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug stellt sich derweil die Frage, ob es in Montreal den siebten Sieger im siebten Rennen geben wird. "Der Circuit Gilles Villeneuve ist für überraschende Rennverläufe bekannt, und in sieben der letzten zehn Grand Prix gab es mindestens eine Safety Car-Phase. Mit über vier Stunden Gesamtzeit dauerte das Rennen im letzten Jahr nicht nur länger als jedes andere Formel 1-Rennen zuvor, es war auch eines der spannendsten, das dieser Sport jemals erlebte", meint er. Spannend ist der Mix aus sehr schnellen Geraden und sehr langsamen Kurven, daher ist ein Abstimmungs-Kompromiss aus wenig Abtrieb und optimiertem Luftwiderstand gefragt.

Problemfreiheit angestrebt

Und auch die Bremsen sind gefordert, da die Belastungen hoch sind. "Bei zwei der letzten vier Rennen hatte Mercedes den Speed, um bei Qualifying und Rennen vorne zu fahren. Nico hat mit 59 Punkten in den vergangenen vier Grand Prix mehr Zähler als jeder andere Fahrer gemacht. Michael war mehrfach von technischen Problemen verfolgt und unsere Priorität muss sein, ihm in Montreal ein problemfreies Wochenende zu ermöglichen. Wie zuletzt mit seiner Pole Position-Zeit in Monaco gezeigt, hat Michael den notwendigen Speed, um vorne dabei zu sein. Sieben Mal hat Michael in Montreal gewonnen, sein Silberpfeil trägt die Startnummer sieben und Kanada ist Rennen Nummer sieben der WM 2012", erklärt Haug noch.