Von null auf hundert! Williams hat sich mit dem Überraschungssieg von Pastor Maldonado beim Großen Preis von Spanien mit einem Schlag zurück unter die Top-Teams der Formel 1 katapultiert. Mit dem Erfolg des Venezolaners endete eine lange Durststrecke, seit dem Grand-Prix-Triumph von Juan-Pablo Montoya im Jahr 2004 hatte das Team von Sir Frank Williams auf einen Sieg gewartet. Die starke Vorstellung in Qualifying und Rennen gibt jedoch Anlass zur Hoffnung, dass bis zum nächsten Sieg nicht noch einmal acht Jahre vergehen.

Dass die Bäume von nun an in den Himmel wachsen, erwartet beim Traditions-Renstall aus Grove allerdings niemand. "Ich könnte mich an solche Momente gewöhnen, mir gefällt das", sagte Anteilseigner Toto Wolff. "Aber wir können nicht davon ausgehen, dass wir derartige Resultate nun bei jeder Gelegenheit einfahren." Der unberechenbare Saisonverlauf habe gezeigt, dass ein gutes Rennen keine Garantie für zukünftige Erfolge sei. "Sauber war in Malaysia sehr stark, Nico Rosberg hatte in China ein fantastisches Rennen und wir waren hier sehr stark", erläuterte Wolff. "Es ist eine komplizierte Situation, die unsere Ingenieure erst verstehen müssen."

Psychologisch sei der Erfolg für Williams aber unheimlich wichtig gewesen, meinte der 40-Jährige. "Das gibt dem Team viel Selbstbewusstsein und viel Motivation. Pastor bekommt durch den Sieg riesigen Auftrieb und Bruno auch", sagte Wolff. "Wir werden diese Euphorie jetzt erst einmal ausleben, bevor wir uns wieder an die Arbeit machen." Dabei ginge es vor allem darum, die Gründe für die starke Performance in Barcelona ausfindig zu machen. "Wir müssen analysieren, ob es daran lag, dass wir die Reifen zum Arbeiten gebracht haben oder ob es eine Kombination anderer Ursachen war", kündigte er an. Sollte das gelingen, gibt es vielleicht auch in Monaco einen Grund zu feiern.