Beim Qualifying zum Großen Preis von Spanien sorgte Pastor Maldonado für einen Paukenschlag. Erstmals seit 24 Rennen schaffte wieder ein Williams-Pilot den Sprung unter die ersten drei. Vor dem Venezolaner war Nico Hülkenberg dieses Kunststück letztmalig beim Brasilien-Grand-Prix 2010 gelungen. Bei Williams war die Freude über die Rückkehr in den erlauchten Kreis natürlich groß. "Für uns war das eine schöne Überraschung", sagte Chef-Streckeningenieur Mark Gillan.

Ausschlaggebend für den Coup Maldonados sei der von Anfang an konkurrenzfähige Speed und die gute Balance des Autos gewesen. "Es geht alles sehr eng zu, deswegen können minimale Verbesserungen schon einen großen Unterschied machen", erklärte der Brite. "Heute waren wir zum ersten Mal in der Lage, mit einem Run auf den Options in Q3 zu kommen. Das war für uns der Schlüssel." Alles in allem sei es aber eine Kombination von Setup und Reifen gewesen. "Es hat sich ausgezahlt, dass wir am Freitag viele Aero-Tests gemacht haben, das Auto hat einen sehr stabilen Eindruck gemacht."

Neben dem Freien Training am Freitag, nach dem bis spät in die Nacht analysiert worden sei, machte Gillan die gute Arbeit bei den Testfahrten in Mugello für den Erfolg seines Teams verantwortlich. Allerdings sei der Leistungssprung nicht auf einen bestimmten Technik-Kniff, sondern auf eine graduelle Verbesserung des gesamten Autos zurückzuführen. "Es war wichtig, das gesamte Paket aufeinander abzustimmen und eine Verbesserung in allen Bereichen herbeizuführen", erläuterte er und fügte hinzu: "Wenn man schaut, wo wir vor ein paar Monaten standen, ist das schon sehr gut."

Ein großes Lob hatte Gillan auch für den in der Barcelona-Quali wie entfesselt fahrenden Maldonado. "Pastor hat sich in diesem Jahr stark verbessert. Im Rennen verteidigt er seine Position sehr aggressiv", meinte der Williams-Ingenieur. "Auch mental ist er jetzt sehr stark. Hinzukommt, dass wir nun ein besseres Auto haben. Das macht auch die Fahrer selbstbewusster." Einen Erfolg im Rennen wollte Gillan trotz des neuen Selbstbewusstseins bei Williams allerdings nicht ankündigen. "Ein Sieg wird hart", meinte er. "Aber ausgehend von unserer Rennpace am Freitag sind wir auf jeden Fall gut dabei."