Bernie Ecclestone hat das Bahrain-Wochenende anscheinend als vollen Erfolg verbucht. Denn der Formel-1-Boss hat danach erklärt, dass er mit seiner Rennserie für immer in das Königreich kommen will. Von den politischen Problemen im Land ließ er sich anscheinend nicht stören, auch wenn sie durchaus nicht unübersehbar waren. Zwar hatte Ecclestone in der Vergangenheit angedeutet, den bestehenden Vertrag lediglich um drei Jahre verlängern zu wollen, doch das sah er am Sonntagabend anders. Er will immer wieder nach Bahrain kommen. "Absolut. Für immer. Kein Problem", betonte er.

Einen Schaden für die Reputation der Formel 1 sah er durch das Wochenende nicht, schon FIA-Präsident Jean Todt hatte derlei Annahmen verneint. "Ich denke, es ist gut, denn die Leute sprechen über die Dinge, wisst ihr. Ihr wisst, wie man sagt - es gibt keine schlechte Publicity", meinte Ecclestone. Zudem beharrte er weiter auf dem Standpunkt, dass die Formel 1 eine rein sportliche Veranstaltung ist. "Denn die Probleme, die sie in Bahrain haben, haben nichts mit der Formel 1 zu tun", sagte er. "Die relevanten Agenturen gaben bezüglich der Sicherheit ihre Zustimmung und ich denke, es war klar, dass sie nicht falsch lagen."

War alles sicher?

Vor allem die Mitglieder von Force India dürften dem aber widersprechen, nachdem vier von ihnen vorige Woche auf dem Weg von der Strecke ins Hotel in einen Zusammenstoß zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften geraten waren. Zwei Mitarbeiter flogen daraufhin vorzeitig nach Hause und das Team ließ sehr zum Unmut Ecclestones das zweite Training aus, um noch vor Einbruch der Dunkelheit ins Hotel zurückkehren zu können.

Was den Vorwurf betraf, dass die Formel 1 in Bahrain für politische Zwecke missbraucht wurde, ortete der Formel-1-Boss auch kein Problem. "Regierungen wollen aus dem gleichen Grund ein Formel-1-Rennen, aus dem sie die Olympischen Spiele haben wollen. Wir einigen uns mit Promotern und wenn das gut für das Land ist, fein", sagte Ecclestone. Ob die Formel 1 jetzt gut für Bahrain war oder nicht, ist schwierig zu beurteilen, das Herrscherhaus sonnte sich jedenfalls in ihrem Glanz und wurde nicht müde, so zu tun, als sei der Grand Prix das beste Beispiel dafür, dass es dem Land gut gehe. So verteilte man nach dem Rennen zum Abschied noch Kappen mit dem für viele eher unpassenden Motto des Wochenendes: "Unif1ied. One Nation in Celebration."