Der erste Sieg für Mercedes ist geschafft und wurde in China in recht dominanter Manier eingefahren. Zwar half dabei der verpatzte Boxenstopp von Jenson Button, dennoch hatte kaum jemand geglaubt, dass die Truppe rund um Teamchef Ross Brawn die Reifen über die Renndistanz so gut im Griff haben würde. Brawn selbst wollte den Erfolg aber noch nicht als Indiz dafür sehen, dass es nun automatisch weitere Siege durch Nico Rosberg und Michael Schumacher geben wird, denn die Reifen bleiben nach wie vor eine Variable, die nur schwer einzuschätzen ist.

Sicher war sich der Teamchef jedenfalls nicht, ob der Mercedes schnell genug ist, um in dieser Saison noch eine Reihe weiterer Erfolge einzufahren. "Das ist so schwierig zu beurteilen, weil die Reifen so sensibel sind. Machte es jeder andere falsch und nur wir hatten es richtig? Oder machten es alle richtig und das ist eine passende Einschätzung davon, wo wir stehen? Ich weiß es nicht", sagte Brawn.

China war perfekt

Ermutigt wurde er davon, dass Mercedes bei den ersten beiden Rennen im Qualifying nahe an der Spitze war, wobei das viele dem durch DRS aktivierten F-Kanal zuschreiben, der im Rennen weniger ein Faktor ist als im Zeittraining. "Das hier war einfach ein perfektes Rennen für uns und ich schätze, das war es für andere nicht. Wir müssen so viele Rennen zu perfekten Rennen machen, wie es uns möglich ist."

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug wollte trotz aller Euphorie nach dem ersten Sieg des Werksteams Realist bleiben. Auch er konnte noch nicht genau abschätzen, was mit dem F1 W03 noch möglich ist. "Ich werde keine Antwort geben, die unrealistisch ist", sagte er zu möglichen weiteren Siegen in diesem Jahr. "Wir sind nicht die Favoriten, wir sind aber auch nicht nirgendwo. Nicht viele Leute hätten uns das nach den ersten beiden Rennen zugetraut. Wir haben unsere eigenen Erwartungen und ich glaube, das Team kann das handhaben. Sie haben vorher schon gewonnen und hoffentlich gewinnen sie in Zukunft wieder."