Der China Grand Prix 2012 war ein aufregendes Rennen, für die Strategie-Crews war er aber auch schwer zu lesen, da sich innerhalb weniger Sekunden viel Verkehr auf der Strecke drängte und damit die Suche nach freien Streckenfenstern schwierig machte. Das führte etwa bei Fernando Alonso dazu, dass er öfter im Verkehr festhing, weswegen der Spanier nach dem Rennen glaubte, er hätte durchaus Platz sechs statt Platz neun erreichen können. Er erklärte allerdings auch, dass die Leistung Ferraris am Sonntag in Shanghai wohl eher dem entspricht, wo die Scuderia aktuell anzusiedeln ist.

"Das ist wohl eine realistischere Position als wir sie in Australien und vor allem Malaysia hatten. Ich bin aber überzeugt, in einem Rennen ohne Verkehr und etwas freier Luft vor dem Auto wären wir schneller gewesen, denn wir konnten keine einzige freie Runde fahren. Daher glaube ich, wir sind ein bisschen weiter vorne. Ich will daran glauben, dass wir ohne große Probleme vor den Williams und Grosjean hätten bleiben können", sagte Alonso.

Überhol-Einfälle

Da er aber dahinter kämpfen musste, litten seine Reifen recht stark und der Top-Speed des Ferrari machte das Überholen auf der Geraden schwierig. "Daher musste ich mir ein paar Überholmanöver auf anderen Teilen der Strecke einfallen lassen, wo ich das Auto besser einsetzen konnte", erklärte er. Dennoch landete er hinter den Williams und Grosjeans Lotus und verlor seine Führung in der Weltmeisterschaft an Lewis Hamilton.

Der Spanier ist nur noch WM-Dritter und rechnete nicht damit, dass es in Bahrain besser laufen wird. Er befürchtete sogar das schlimmste Rennen bisher für Ferrari. "Wir haben nächste Woche Bahrain, das theoretisch am schlimmsten für uns sein sollte. Dem Auto fehlen Top-Speed und Traktion und Bahrain ist nur Top-Speed und Traktion. Ich nehme also an, es wird ein schwierigeres Wochenende als die vorigen. Für Barcelona werden wir uns dann verbessern, aber das werden so drei, vier Zehntel sein. Diese Verbesserung werden die meisten Teams für Europa haben. Wenn wir also fünf oder sechs Zehntel zulegen und der Rest vier, dann haben wir zwei Zehntel gewonnen."

Die Hoffnung stirbt zuletzt

An die Weltmeisterschaft wollte Alonso vorerst nicht denken, sondern sich lieber auf die Verbesserung des Autos konzentrieren. Die Hoffnung habe er aber noch nicht verloren, betonte der Spanier. "Ganz im Gegenteil. Voriges Jahr behielten wir unseren Glauben bis Spa und im Moment gibt es keinen Grund, es anders zu machen. Wir sind Dritter in der Gesamtwertung, nur acht Punkte hinter dem Führenden. Sicher müssen wir einen Schritt nach vorne machen, um das Auto schneller zu bekommen."