"When the green flag drops, the bullshit stops", heißt es im Englischen so schön. Bis zum Sonntag in Melbourne hatte Ferrari viel Bullshit aushalten müssen, weil der F2012 bei den Tests und auch im ersten Qualifying nicht unbedingt den besten Eindruck machte. Fernando Alonso konnte auf den 58 Runden im Albert Park dann aber für eine kleine Wahrnehmungs-Korrektur sorgen, kämpfte sich der Spanier doch von Startplatz zwölf noch auf Platz fünf nach vorne. Zwar ist damit bei der Scuderia nicht alles in tollen Sonnenschein gehüllt, aber laut Teamchef Stefano Domenicali konnte das Team Mut und Motivation daraus schöpfen.

Der fünfte Platz war besser als erwartet und kostete im WM-Kampf nicht allzu viel Boden. Domenicali ist aber klar, dass noch viel getan werden muss, um nicht doch noch viel weiter zurückzufallen. "Wenn man unser Leistungs-Level sieht, dann ist es wichtig, Fünfter zu sein. Wenn man die Situation in der Meisterschaft ansieht, die ich dieses Jahr erwarte, dann ist es wichtig, dass wir diese Punkte holen, während wir so viele Probleme haben. Ich würde sagen, es war ein Schritt nach vorne, doch dahinter dürfen wir uns nicht verstecken, denn wir sind mit der Leistung des Autos nicht zufrieden", sagte der Teamchef.

Problem verstanden

Immerhin scheinen die Probleme für die Ingenieure nun viel klarer erkennbar zu sein, weswegen Domenicali verlangte, dass mit Hochdruck daran gearbeitet wird. Und da die schwachen Bereiche mittlerweile genau erkannt worden sind, versprach er sich auch große Fortschritte. "Wir haben das Problem am Auto verstanden. Nach der Erkennung brauchen wir jetzt auch die Korrektur. Wir dürfen aber nicht nur korrigieren, wir müssen das so schnell wie möglich korrigieren." Spekulationen, wonach Ferrari sein Auto drastisch wird ändern und vielleicht sogar ein neues Chassis oder eine neue Aufhängung wird bauen müssen, widersprach Domenicali.

"Beim Chassis passiert einmal gar nichts. Was Entwicklungen betrifft: ja, da sind viele Dinge, die verbessert werden müssen, denn das Qualifying hat gezeigt, dass wir fundamentale Probleme haben - eines ist der Speed, das andere ist Traktion. Das sind zwei fundamentale Dinge, an denen wir hart arbeiten müssen." Bis Malaysia wird sich aber nicht viel ändern, die eine Woche bis dahin ist einfach zu kurz. Allerdings wird Ferrari am Setup ein paar Verbesserungen einplanen. "Und für China, Bahrain und so weiter wird es einige Updates geben. Hoffentlich wird es besser."