Marussia und HRT müssen noch etwas warten, bis sie das Potential ihrer neuen Autos auf der Strecke sehen können. Nicht bestandene Crash-Tests führten etwa beim ehemaligen Virgin-Team dazu, dass die Truppe komplett auf Testfahrten vor dem Saisonstart in Australien verzichten muss. HRT schaffte es unterdessen nicht, den F112 rechtzeitig nach Barcelona zu schicken, immerhin soll es am Montag Filmaufnahmen auf dem Circuit de Catalunya geben. Derartige Probleme haben die großen Teams nicht zu verzeichnen.

Viele Fans und Beobachter der F1-Szene sind der Meinung, dass es Teams wie HRT und Marussia aufgrund mangelnder Konkurrenzfähigkeit nicht braucht. Norbert Haug befürwortet deren Existenz in der Königsklasse hingegen. "Ich habe Respekt vor den kleinen Teams", sagte der Mercedes-Motorsportchef am Rande der abschließenden Testfahrten. "Die kämpfen sich beispielsweise im Qualifying einen ab. Leute von außen fragen sich, was das soll, dass sie drei Sekunden Rückstand haben, aber irgendwo muss man ja anfangen."

Finanzielle Mittel sind natürlich das große Thema bei der herrschenden Kluft zwischen Klein und Groß. "Die kleinen Teams verfügen über deutlich weniger Geld", betonte Haug. "Natürlich ist es schwierig, wenn man durch die Crash-Tests fällt, da tut mir der Timo Glock auch leid. Wenn man das durchkämpft, ist das sicher positiv - aber alles andere als leicht oder angenehm." Dass die Formel 1 aber nun einmal kein Zuckerschlecken ist, wollte Haug nicht außer Acht lassen: "Egal, in welcher Position du dich befindest: das ist ein total forderndes Sportgeschäft, es heißt ja nicht umsonst Formel 1."