Auch am Mittwoch drehten alle F1-Teams - mit Ausnahme von Marussia - fleißig ihre Runden in Jerez. Michael Schumacher setzte sich an die Spitze des Zeitentableaus, der Deutsche fuhr seine Bestzeit bereits am Vormittag. Mercedes und HRT treten beim ersten Wintertest der Saison 2012 als einzige Teams im Vorjahresmodell an. Bester in einem neuen Boliden war Mark Webber im RB8, sein Rückstand auf Schumacher betrug sechs Zehntel.

Abgesehen von Schumacher und Webber konnte lediglich Daniel Ricciardo am Mittwoch die 1:20-Marke knacken. Wenngleich die Rundenzeiten während der Tests kaum aussagekräftig sind, so nehmen die Teams ihre Gegner durchaus unter die Lupe. Red Bull stellte einen seiner Leute in der letzten Kurve der Strecke ab. Nahe der Lotus-Box wurde ein Ferrari-Mechaniker gesichtet, der wohl die Fortschritte von Rückkehrer Kimi Räikkönen beobachten sollte.

Räikkönen beschädigte sich seinen Unterboden, Foto: Sutton
Räikkönen beschädigte sich seinen Unterboden, Foto: Sutton

Der Finne, der am ersten Tag Bestzeit fuhr, beschädigte allerdings gleich in seiner vierten Runde den Unterboden des Renaults als er über einen Kerb rutschte und sorgte damit für die erste rote Flagge des Tages. "Das Auto wird erst einmal durchgecheckt und von dem ganzen Schotter befreit", erklärte Räikkönen. Lotus nutzte gleich die Gelegenheit, um auch die Zahnstange am E20 auszutauschen. Gegen Mittag kehrte Räikkönen auf die Strecke zurück und markierte die fünftbeste Zeit hinter Jules Bianchi.

Der Force India-Testfahrer bekam am Vormittag die Chance den VJM05 zu testen ehe in der zweiten Session Paul di Resta das Steuer übernahm. "Wir fahren heute mit unserem Programm fort. Es geht darum so viele Kilometer wie möglich mit dem Auto abzuspulen und dabei wichtige Daten zu sammeln", twitterte Force India. Einen Fahrertausch gab es auch bei Sauber - Sergio Perez übernahm das Cockpit von Kamui Kobayashi. Ferrari setzte am Mittwoch wieder auf Felipe Massa, wie am Vortag standen Arbeiten am Setup und der Aerodynamik auf dem Programm.

"Wir haben mit verschiedenen Lösungen experimentiert und das wird die nächsten Tage so weitergehen. Das ist der Sinn von Testfahrten, man will verstehen, wie ein Auto sich verhält, um es bestmöglich zu entwickeln", erklärte Ferrari-Chefdesigner Nicolas Tombazis. Bei McLaren konzentrierte sich Jenson Button vorwiegend auf die neuen Reifenmischungen. Während dem viertägigen Test in Jerez stehen den Team die weichen, medium und harten Reifen von Pirelli zur Verfügung.

Fleißigster Pilot des Tages war Heikki Kovalainen, der insgesamt 139 Runden drehte. "Die Balance des Autos ist ganz gut gewesen, allerdings hatte der böige Wind in einigen Kurven einen ziemlich starken Effekt", hieß es seitens Caterham, die am Mittwoch erstmals KERS einsetzten.