Die Spekulationen um das zweite Lotus-Renault-Cockpit neben Kimi Räikkönen sind beendet. Das zukünftige Lotus-Team hat am Freitag die Verpflichtung von Romain Grosjean als Stammfahrer für 2012 bekanntgegeben. Damit müssen andere Kandidaten wie Vitaly Petrov, Bruno Senna oder auch Adrian Sutil weitersuchen, wobei Sutils Hauptaugenmerk neben Force India - wo ihn Nico Hülkenberg ersetzen dürfte - wohl ohnehin Williams galt.

Grosjean war bereits in der zweiten Saisonhälfte 2009 für Renault gefahren, nachdem Nelson Piquet Jr. sich im Streit vom Team getrennt hatte. Damals wurde er allerdings ohne jegliche Vorbereitung ins Auto gesetzt und konnte nicht überzeugen. Dieses Jahr fuhr der Franzose mit schweizerischen Wurzeln in der GP2, wo er den Meistertitel gewann, zudem war er dritter Fahrer bei Lotus Renault. "Ich bin begeistert, einer der Einsatzfahrer des Teams 2012 zu sein. Ich habe ein großes Grinsen in meinem Gesicht, wenn ich daran denke, hinter dem Lenkrad des nächstjährigen Autos zu sitzen und ich fühle mich privilegiert, diese Chance zu bekommen", sagte Grosjean.

Kompletter als 2009

Außerdem freute er sich darauf, zusammen mit Räikkönen in einem Team zu fahren, von dessen Erfahrung er zu profitieren hoffte. "Ich habe das Gefühl, meine erfolgreiche Saison in der GP2 hat mir beim Reifeprozess geholfen und ich bin jetzt ein viel kompletterer Fahrer als beim letzten Mal, als ich ganz oben mitfuhr. Die Rückkehr nach Enstone als Einsatzfahrer fühlt sich wie eine Heimkehr an. Ich werde nicht enttäuschen und möchte allen Leuten danken, ohne deren Hilfe diese Rückkehr in die Formel 1 nicht möglich gewesen wäre." Darunter unter anderem Sponsor Total, der Grosjean bereits seit 2006 unterstützt und wohl etwas tiefer in die Tasche gegriffen haben dürfte. Dass der Franzose zudem vom Gravity Sport Management betreut wird, das Genii Capital gehört, dem wiederum das Renault-Team gehört, dürfte auch nicht geschadet haben.

Gerard Lopez, der Vorsitzende von Genii Capital, sagte zur Verpflichtung Grosjeans: "Erst in der vergangenen Woche betonte ich, das unser Team am Beginn einer neuen Phase stünde. Die Bekanntgabe von Romain als Einsatzfahrer neben Kimi ist eine tolle Nachricht und es wird uns dabei helfen, unsere Ziele zu erreichen, wieder an die Spitze zu gelangen. Unsere Ankündigungen heute und letzte Woche sind gute Nachrichten für unser Team, das nun von einer echten Welle der Begeisterung umgeben ist."

Boullier lobt Reifeprozess

Auch Renault-Teamchef Eric Boullier freute sich über die Ankunft Grosjeans. "Romain hat in den vergangenen zwölf Monaten viel Reife gezeigt - sowohl durch seinen Gewinn der GP2-Serie, als auch seine Entwicklung als dritter Fahrer bei uns. Wir waren von ihm beeindruckt, als er in Abu Dhabi und Brasilien im ersten freien Training fuhr. Wir sind überzeugt, dass es unserer Umstrukturierung hilft, wenn wir ihn in eines unserer Rennautos setzen. Ich möchte mich bei Vitaly Petrov und Bruno Senna für ihren Beitrag zur Performance des Teams in diesem Jahr bedanken und wünsche ihnen alles Gute für die Zukunft."