Der ehemalige Formel 1 Team Manager Joan Villadelprat ist der Ansicht, dass Ferrari vor allem Stabilität braucht, wenn es wieder auf den Erfolgsweg zurückfinden will. Nach seiner Meinung sollte sich die Scuderia in dieser Hinsicht bei McLaren orientieren, das immer wieder zeige, dass es während einer Saison besser weiterentwickeln kann als Ferrari. "Warum passiert so etwas, wenn beide Teams unlimitierte Budgets und Spitzen-Ingenieure haben? Das ist nicht nur ein technisches Problem", hielt Villadelprat in seiner Kolumne in der Zeitung El Pais fest.

Als eine Ursache für das nicht so gute Vorankommen während der Saison machte er den Druck aus, der auf Ferrari lastet. Denn die Scuderia ist nicht nur ein Rennstall, in Italien ist sie fast Religion und Siege werden nicht nur erwartet, sondern gefordert. "Dieser Druck verleitet das Team dazu, schnelle Entscheidungen zu treffen und manchmal auch falsche. Es gibt keine Stabilität und daher ein fehlendes Vertrauen in die Mitarbeiter. Bei McLaren ist es das Gegenteil. Ron Dennis war sehr bedacht darauf, sein Team zu einer Art Familie zu machen, wo jeder unterstützt und Ideen geschätzt werden", erklärte Villadelprat.

Dadurch gebe es bei McLaren nur wenige Veränderungen, die Leute fühlten sich wertvoll und würden 150 Prozent geben. Da bei Ferrari für die Saison 2012 wieder viele Änderungen vorgenommen wurden, sah Villadelprat das Team abermals in einer schwierigen Situation. "Aufgrund der Notwendigkeit von Siegen hat Ferrari radikale Änderungen vorgenommen, Leute umbesetzt und innovative Lösungen gesucht, die nicht kopiert sind, aber kopiert werden. Und das birgt ein hohes Risiko."