Fernando Alonso ist mit der laufenden Saison unzufrieden. Als zweimaliger Weltmeister, ohne Chance auf den Titel zu sein, ist für den 30-jährigen Spanier unbefriedigend. Alonso will in Zukunft wieder dahin, wo er bereits zweimal war und Sebastian Vettel nun ist. Auf den Weltmeisterthron. Um dort wieder hin zu kommen verlangt der Ferrari-Pilot härtere Anstrengungen von seinem Team als in der laufenden Saison. Der Asturier plant zudem, dieses Jahr mit den bestmöglichen Ergebnissen abzuschließen, um moralisch gestärkt in die neue Saison zu gehen.

Alonso verlangt höchsten Einsatz, Foto: Sutton
Alonso verlangt höchsten Einsatz, Foto: Sutton

"Wir müssen uns gegenüber ehrlich sein und das Beste aus den ausstehenden Rennen herausholen. In Bezug auf das nächste Jahr müssen wir mehr und härter arbeiten, falls wir uns verbessern wollen. Und genau das ist unser Ziel", gibt der 27-fache Grand-Prix-Sieger die Parole aus. Seitdem beide Weltmeistertitel vergeben sind, würden laut Alonso alle Teams bereits an 2012 denken. "Wir können jetzt die verbliebenen Rennen genießen. Dabei können wir aggressiver zu Werke gehen und Dinge ausprobieren, die wir nicht ausprobieren würden, wenn die Titel noch nicht vergeben wären", erklärt der Ferrari Pilot aus Oviedo. "Besonders im Qualifying können wir aggressiver fahren und größere Risiken eingehen", sagt Alonso.

Bei geschlossenem Visier werden Risiken ausgeblendet

Alonso kennt die Strecke bisher nur aus dem Simulator und freut sich auf die neue Herausforderung, die mit dem Buddh International Circuit auf die Fahrer zukommt. Die Strecke sei interessant, dem Spanier hat es besonders der sehr schnelle und schwierige, aber auch flüssig zu fahrende letzte Sektor angetan. Normalerweise sei eine neue Strecke in der Realität aber noch besser, als im Simulator, weiß der Weltmeister von 2005 und 2006 aus Erfahrung. Alonso, der wie die meisten seiner Fahrerkollegen noch nie in Indien war, freut sich auf die neue kulturelle Erfahrung und hofft auf eine gute Show am Sonntag.

Die beiden tödlichen Unfälle in der IndyCar-Serie und der MotoGP haben mal wieder die Gefahren die der Motorsport mit sich bringt offenbart. Darauf angesprochen erklärt Alonso: "Während der Fahrt beeinflusst einen das nicht." Die tragischen Ereignisse in den USA und Malaysia seien sehr traurige Momente für den Motorsport, so Alonso. "Ich habe Dans Unfall in einer Fernsehwiederholung gesehen und war geschockt". Dieser Zustand habe bei ihm die nächsten zwei oder drei Tage angehalten.

"Dann die Ereignisse um Marco. Ich habe den Unfall live gesehen und konnte nicht glauben, dass so etwas immer noch passieren kann." Wenn das Visier allerdings geschlossen sei, denke man nicht an die Risiken, gibt Alonso Einblicke in die Seele eines Rennfahrers. "Wir alle lieben das Rennfahren und wissen um die Gefahren, aber das Adrenalin lässt dich die Gefahren ausblenden." In Indien läge die Höchstgeschwindigkeit bei etwa 320 km/h, wenn bei dieser Geschwindigkeit etwas am Auto kaputt gehen würde, könne man einen schweren Unfall haben, sagt der Spanier. "Aber wenn man fährt, denkt man über so etwas nicht nach."