Robert Kubicas schwerer Rallye-Unfall in Italien liegt bereits über acht Monate zurück. Seitdem kämpft der Pole um seine Rückkehr in die Formel 1. Kubica, der bei dem Unfall am 6. Februar eine schwere Handverletzung, sowie Knochenbrüche an Arm und Bein davontrug, kann laut seines Handchirurgen Igor Rossello Hand und Finger bewegen und heben. Rossello nimmt damit Bezug auf eine Äußerung von Formel-1-Arzt Ricciardo Ceccarelli, der in der letzten Woche erklärte, dass Kubica noch mehrere Wochen mit Rehabilitation zubringen müsse.

Laut Rossello wird bereits darüber nachgedacht, den 26-jährigen Krakauer so schnell wie möglich in ein Auto zurückzubringen. "Entschuldigung, in einen Rennwagen natürlich, denn in einem Straßenauto ist er ja bereits", korrigierte der Chirurg. Kubicas Entwicklung kommt für Rossello einem Wunder gleich, allerdings bliebe die Frage, ob Kubica nach seiner Rückkehr wieder genauso schnell sein könne, wie vor dem Unfall.

Rossello kündigt zudem eine weitere Operation an: "Es steht noch ein weiterer Eingriff bei Kubica an, durch den die Beweglichkeit seines Handgelenks weiter verbessert werden soll. Nach einem solchen Unfall, wie ihn Kubica erlitten hat, ist klar, dass die Hand nicht mehr genauso beweglich ist, wie zuvor. Dazu bedarf es harten Trainings", führt Igor Rossello aus. "Er wird einige Einschränkungen haben, aber man muss sich auch vor Augen führen, dass wir sogar eine Amputation bei Kubica erwogen haben. Wir haben unseren Job perfekt erledigt", lobt Rossello sich und sein Team.

Boullier will Kubica so schnell wie möglich testen

Rossellos Ansicht nach wird Kubica keine Probleme damit haben, ein Formel-1-Auto zu fahren und sämtliche Knöpfe am Lenkrad zu bedienen. "Schließlich sprechen wir hier von einem Rennfahrer und keinem Pianisten", sagt der Arzt. Sämtliche Verletzungen und Brüche wären beim Polen bemerkenswert gut verheilt, so dass lediglich die Frage bliebe, ob der Krakauer wieder so wird fahren können, wie er es vor seinem Unfall konnte, ergänzt Rossello.

Ob Robert Kubica allerdings die ihm von seinem Team gesetzte Frist wird einhalten können, bleibt fraglich. Lotus Renault-Teamchef Eric Boullier möchte Kubica so schnell wie möglich in einem Formel-1-Wagen testen, um sicher zu gehen, dass der Pole nichts von seinem Speed eingebüßt hat. Falls der 26-jährige nicht so schnell wäre wie vor seinem Unfall, müsste sich Boullier nach einer Alternative zu Kubica umsehen und dass am besten so schnell wie möglich, da die besten Lösungen ansonsten vom Markt wären.