117 Punkte beträgt Mark Webbers Rückstand vor dem Singapur GP auf Sebastian Vettel. Während der Heppenheimer von Sieg zu Sieg eilt und schon an diesem Wochenende den WM-Sack zu machen kann, wartet Webber noch immer auf seinen ersten Saisonsieg. Dass das Jahr für den Australier nicht befriedigend verlief, schreibt er vor allem seinem durchschnittlichen Saisonstart zu - als Vettel fünf der ersten sechs Rennen gewann.

"Er hatte einen großartigen Lauf zu Beginn des Jahres und ich war beim Start nicht voll auf der Höhe", gibt der Australier zu. "Offensichtlich hatte ich ein paar Probleme mit der Zuverlässigkeit, was niemals ideal ist." Man erinnert sich noch gut an die KERS-Dramen, die sich bei Red Bull während der ersten Rennwochenenden abspielten - oftmals erwischte es Webber. Der 35-Jährige meint, dass er am Nürburgring zwar geführt habe, allerdings kein Siegerauto hatte.

"Und Spa war wahrscheinlich das frustrierendste Rennen des Jahres", fügt Webber an. "Denn dort war ich der Schnellste im Rennen, musste mit einem schwierigen Start klarkommen und verpasste einen freien Boxenstopp während das Safety Car auf der Strecke war. So etwas passiert." Doch angesichts des dominanten Saisonstarts seines elf Jahre jüngeren Teamkollegen wäre es laut Webber sowieso schwierig geworden, richtig in den WM-Kampf einzusteigen.

Zu Beginn des Jahres hatte Webber mit den neuen Pirelli-Reifen zu kämpfen. Er glaubt, bis zum Rennen in Valencia gebraucht zu haben, um sich an die Pneus unter Rennbedingungen zu gewöhnen. "In Valencia hat sich etwas verändert, zum ersten Mal konnte ich die gleiche Strategie nutzen", sagt er. "In all den vorangegangenen Rennen hatte ich zwar die nötige Pace, aber ich musste einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen." Er wisse bis heute nicht, warum dies der Fall gewesen sei.

Red Bull hat den Vertrag mit Webber um ein weiteres Jahr verlängert - 2012 will er die Chance nutzen, Vettel von Beginn an wieder gefährlich zu werden. "Ich denke, dass es nächstes Jahr in Sachen Kontinuität der Reifen viel stabiler sein wird und wir müssen besser kämpfen als dieses Jahr", so Webber. "Wir brauchen einen besseren Start in die WM und es muss ähnlich laufen wie 2010."