Wenn ein spanisches Erdöl-Unternehmen einen Rennstall sponsert, in dem ein spanischer Fahrer beschäftigt ist, könnte sich die einfache Annahme anstellen lassen, dass der besagte Pilot damit eine etwas sicherere Zukunft vor sich hat. Doch sowohl Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost als auch Jaime Alguersuari selbst haben nun verneint, dass die Ankunft von Cepsa als Geldgeber die Aussichten des Spaniers für 2012 geändert haben, wenn es darum geht, das Cockpit zu behalten.

"Es ist gut, dass sie gekommen sind, denn das Team braucht Geld, aber ich denke nicht, dass sie wegen mir gekommen sind", meinte Alguersuari. "Sie sind wegen Toro Rosso gekommen, weil sie ein junges Team mit viel Potential sind." So merkte er an, dass das Auto für 2012 bereits seit eineinhalb Monaten im Windkanal ist. Tost erklärte gegenüber der Zeitung The National ebenfalls, dass Alguersuaris Status im Team nicht anders geworden ist: "Jaimes Zukunft beim Team ist genau die gleiche, wie sie vor der Ankunft von Cepsa war."

Kein Team UAE

Zudem hielt der Österreicher fest, dass das Unternehmen nicht die Absicht hat, das Team zu kaufen, sondern nur als Geldgeber auftritt. Spekulationen waren aufgekommen, weil neben Cepsa auch Nova Chemicals an Bord kam, das ebenfalls zur International Petroleum Investment Company (IPIC) von Abu Dhabi gehört. Dieses Unternehmen steht wiederum in Verbindung mit Aabar, dem Anteilseigner von Mercedes GP, weswegen die Annahme aufkam, Toro Rosso könnte den Besitzer wechseln und in Zukunft als Team UAE (United Arab Emirates - Vereinigte Arabische Emirate) auftreten.

"Diese Unternehmen sind Sponsoren, keine Investoren oder Anteilseigner am Toro Rosso Team", betonte Tost. Gerüchte über einen Umzug an den Yas Marina Circuit, die mit dem spekulierten Kauf einhergingen, bezeichnete er als abstrus, da es einerseits logistisch unpraktisch wäre und Toro Rosso auf der anderen Seite bereits damit begonnen hat, sein aktuelles Werk aufzurüsten.