Klare Ansage von Luca di Montezemolo: "Zwar ist es Zeit für Gerüchte, aber im nächsten Jahr werden die Fahrer [Fernando] Alonso und [Felipe] Massa bleiben." Damit schob der Ferrari-Präsident den Spekulationen über Massas Abschied einen Riegel vor. "Alonso ist super, Massa kommt zurück: Ich denke, dass die Fahrer kein Problem darstellen", fügte di Montezemolo hinzu.

Der Scuderia-Boss ist von seiner Fahrerpaarung offenbar überzeugt. "Massa und Alonso bringen immer etwas mehr", sagte er gegenüber Sky Italia nach den zuletzt starken Resultaten des Duos. Zwar liegt Massa deutlich hinter seinem dominanten Teamkollegen, doch die beiden fünften Plätze in Valencia und Silverstone haben für neuen Wind gesorgt. Dazu kam Alonsos erster Saisonsieg in Großbritannien. Deshalb hatten die beiden kürzlich gar betont, dass Ferrari den Titel noch nicht abschreiben würde.

Titel noch möglich

"Alonso liegt richtig damit, weiter auf den Titel zu hoffen", bekam er Rückendeckung von di Montezemolo. "Die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Punkte zählen wir zum Schluss. In der Zwischenzeit arbeiten wir und haben das nächste Jahr auch schon im Kopf." Die Demonstration der Überlegenheit in Silverstone habe bei den Roten für neue Hoffnung gesorgt.

Der 150° Italia hat sich in den vergangenen Wochen zu einem konkurrenzfähigen Auto gemausert. Die Ergebnisse sprechen für sich. "In den 70er-Jahren sagte man, dass Auto und Fahrer zu je 50 Prozent gelten", erinnerte sich di Montezemolo zurück. "Heutzutage zählt das Auto mehr, doch der Fahrer kann bis zu 30 Prozent den Unterschied ausmachen."

Diffusor-Karussell in der F1

Einen Unterschied könnten auch die Regeln ausmachen. In Sachen angeblasener Diffusor herrschte in den vergangenen Wochen völlig Konfusion. Nach einem schier endlosen Hin und Her entschied die FIA, dass ab dem Deutschland GP wieder der Zustand von Valencia herrschen werde - di Montezemolo hätte auf das Hickhack verzichten können und war nicht der Meinung, dass Ferrari davon profitiere.

"Leider müssen wir uns mit einem Wechsel-Karussell an Änderungen auseinandersetzen - das hilft uns nicht", so der Präsident. "Früher wurden die Regeln nach jedem Jahr geändert, dann alle sechs Monate, jetzt ändern sie sich im Verlauf eines Wochenendes." Di Montezemolo erklärte, dass sich die Scuderia mit den Entscheidern treffen und über die unstete Regel-Debatte diskutieren wolle.