Für das Team Lotus verlief das Qualifying in Silverstone mehr als zufriedenstellend. Dabei spielte der Mannschaft vor allem der Regenschauer gegen Ende des Q1 in die Karten. Da sich die Konkurrenz aus diesem Grunde kaum noch verbessern konnte, gelang Heikki Kovalainen der Sprung ins zweite Qualifyingsegment. Damit konnte er erstmals in dieser Saison beide Toro Rossos hinter sich lassen. Nun hofft der Finne im Rennen darauf, seine gute Platzierung in ein ebenso glanzvolles Resultat umzuwandeln.

"Ich bin sehr zufrieden damit", erklärte der 29-Jährige nach dem Qualifying. "Zu Beginn von Q1 habe ich es geschafft eine ziemlich anständige Runde zu fahren und habe alles aus dem Auto herausgeholt." Als der erwartete Regen einsetzte, befand sich Kovalainen bereits unter den Top-17, was ihn eine Runde weiter brachte. "Ich weiß, dass das ganze Team sehr gut zusammenarbeitet", lobte er seine Mannschaft.

Trulli litt unter Regen und Balanceproblemen

Trotz seiner überaus guten Leistung bleibt der Finne aber auf dem Boden der Tatsachen. "Ich sehe mich nicht als Teamleader, wir arbeiten alle zusammen daran vorwärts zu kommen und wir haben das richtige technische Personal", sagte er in einem TV-Interview. Von den Regeländerungen hat der 29-Jährige nichts gespürt. Das liegt vor allem daran, dass man bei Lotus noch nicht alle technischen Möglichkeiten besitzt. "Wir müssen weiter arbeiten, wir können mit dem Renault Motor noch nicht das machen, was die anderen damit können, wir müssen Geduld haben auch wenn es in der Formel 1 nicht üblich ist Geduld zu haben."

Für Teamkollege Jarno Trulli war der Regen eher lästig als hilfreich. Er verpasste mit Platz 21 die nächste Runde und musste sogar Virgin-Pilot Timo Glock passieren lassen. "Im ersten Qualifying spielte der Regen seine Rolle und beendete die Session frühzeitig, nachdem ich nur einen Run gefahren bin", versuchte Trulli seine missliche Lage zu erklären. "Dieser war nicht gut genug." Dennoch erhofft er sich im Rennen große Fortschritte, nachdem Kovalainen mit seiner Platzierung gezeigt hat, zu was der Bolide in der Lage ist.

Der Technische Direktor Mike Gascoyne freute sich für das gesamte Team. "Ich bin von unserer Leistung heute begeistert, vor allem von Heikki", strahlte Gascoyne. Für das Resultat Trullis machte er nicht nur den Regen, sondern besonders Balanceprobleme verantwortlich, mit denen der Italiener schon im dritten Freien Training zu kämpfen hatte. Und auch Teamchef Tony Fernandes zeigte sich erfreut. Sorgen machte ihm nur der große Zeitunterschied zwischen den Piloten. "Wir müssen herausfinden, warum die Lücke zwischen Trulli und Kovalainen so groß war, aber nun freue ich mich erstmal auf das Rennen morgen."