Die spanischen Fans feierten den zweiten Platz von Fernando Alonso wie einen Sieg. Doch gegen Sebastian Vettel war in Valencia wieder einmal kein Kraut gewachsen. Der Deutsche kontrollierte das Rennen von Beginn an, Teamkollege Mark Webber sicherte sich Platz drei vor Lewis Hamilton und Felipa Massa. Red Bull-Teamchef Christian Horner verglich das Rennen mit einem Schachspiel. "Man musste jeden Zug zur richtigen Zeit machen. Es war hart, denn es war eng mit Ferrari", erklärte Horner.
Vor allem bei der Startegie und den Reifen sei es hart gewesen. "Denn wenn man zu viel pushte, dann waren die Reifen schnell hinüber. Sebastian fuhr heute sehr intelligent - es war ein strategisches Rennen", verriet Horner. Am Start konnten beide Red Bulls ihre Positionen verteidigen, dahinter folgten beide Ferraris. Verlierer des Starts war Hamilton, der nach der ersten Runde nur mehr auf Rang fünf lag.
Button verlor ebenfalls eine Position und folgte auf Platz sieben. Der Brite hatte vor dem Rennen noch selbstbewusst erklärt, dass Vettel nicht davonfliegen werde. Doch das tat der Deutsche. Gleich von der ersten Runde an setzte er sich von Webber ab, lag nach einer Runde bereits 1,3 Sekunden in Front. In Folge baute der Red Bull-Pilot seinen Vorsprung pro Runde um eine halbe Sekunde aus. Button musste reagieren und saugte sich dank DRS an Vordermann Nico Rosberg heran.
In der sechsten Runde überholte Button den Mercedes ohne Probleme. Überraschend früh ging Pastor Maldonado an die Box. Der Sauber-Pilot bog bereits in Runde elf in die Boxengasse ab. Kurze Zeit später folgten Alguersuari, Petrov und Heidfeld. Paul di Resta blieb noch draußen, obwohl der Schotte bereits in der neunten Runde über Funk über seine abbauenden Reifen klagte. Als Erster der Top-Piloten holte sich Hamilton in Runde 13 einen neuen Reifensatz ab.
Eine Runde später kam Webber an die Box - gefolgt von Vettel und Alonso, die in Formationsflug an und aus der Box fuhren. Innerhalb weniger Runden musste Michael Schumacher zwei Mal die Mercedes-Box ansteuern. Petrov war ihm nach seiner ersten Boxenausfahrt über den Frontflügel gefahren - die Rennkommissare sahen sich diesen Vorfall noch einmal genau an, sprachen aber keine Strafe aus. Vorne an der Spitze ging Alonso unter dem Jubel der spanischen Fans an Webber vorbei und machte Jagd auf den Führenden Sebastian Vettel.
Kampf Webber vs. Alonso
Beim zweiten Boxenstopp verlor der Spanier seine Position wieder an Webber, holte sich Platz zwei aber beim letzten Stopp zurück, während Vettel ungefährdet an der Spitze fuhr. Überhaupt nicht in den Kampf an der Spitze konnte Kanada-Sieger Jenson Button eingreifen, dessen KERS im letzten Drittel des Rennens nicht funktionierte. Probleme gab es auch bei Rosberg, dessen Funk nicht ging. Immerhin holte Rosberg als Siebter noch WM-Punkte. "Nico hat Platz sieben geholt, was hinter den Topteams von Red Bull, Ferrari und McLaren Mercedes unserem derzeitigen Leistungsstand entspricht", erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.
Nach dem zusätzlichen Boxenstopp waren die Punkte für Schumacher außer Reichweite. Stattdessen musste er die Schmach einer Überrundung über sich ergehen lassen und überquerte als 17. die Ziellinie. Lewis Hamilton, der aufgrund seiner letzten Renn-Aktionen als "Rambo" kritisiert wurde, lieferte sich dieses Mal keinen Fehler. Das Getriebeproblem von Webber in den letzten Runden konnte der McLaren-Pilot nicht zu seinen Gunsten ausnutzen und beendete das Rennen als Vierter.
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