In Istanbul hatte es Fernando Alonso endlich geschafft: Der erste Podestplatz für einen Ferrari-Piloten in der neuen Saison. Als Dritter kam der Spanier hinter dem Red-Bull-Duo Sebastian Vettel und Mark Webber im Istanbul Park ins Ziel. Trotzdem fährt die ambitionierte Scuderia im Jahr 2011 ihren Ansprüchen noch weit hinterher. Die dritte Kraft in der Formel 1 zu sein, war sicherlich nicht das Ziel.

Vor allem Alonso brennt darauf, seinen dritten WM-Titel einzufahren. Der anstehende Spanien GP wäre zumindest einen würdiger Rahmen für den ersten Saisonsieg. Alonso hatte bereits während der vergangenen Testfahrten haufenweise Zuschauer an den Circuit de Catalunya gelockt. "Das Heimrennen in Barcelona ist ein einmaliges Gefühl für mich", war der Spanier knapp eine Woche vor dem Start begeistert.

Zusätzlicher Druck

Alonso spüre eine immense Motivation, vor all den Zuschauern ein gutes Ergebnis zu erzielen. "Das schafft natürlich ein wenig zusätzlichen Druck, weil jeder viel von dir erwartet", gab Alonso zu. "Den Ansprüchen muss man gerecht werden, aber es ist ein angenehmer Druck." Alonso ist der Meinung, dass der Spanien GP eine gute Referenz für den Verlauf der Saison sei, da sich alle Fahrer gut auf der Strecke auskennen würden.

Zwar gastierte der F1-Zirkus vor Saisonbeginn gleich zwei Mal in der katalanischen Metropole, doch zum anstehenden Rennen gebe es Unterschiede. "In Sachen Setup hat man mehr oder weniger eine Basis von all den Test-Daten", erklärte er. "Trotzdem gibt es einen großen Unterschied, weil die Umgebungs- und Streckentemperatur im Februar sehr gering war. Im Mai sollte es viel wärmer sein." Deshalb könnten die Teams kleine Änderungen am Setup der Boliden vornehmen, um sie an die Gegebenheiten anzupassen.

Ein weiterer Faktor für den anstehenden Grand Prix sind die neuen FIA-Regeln. Aufgrund der KERS-Rückkehr, dem verstellbaren Heckflügel und den Pirelli-Reifen gab es in den ersten vier Rennen bereits eine Flut an Überholmanövern. Der Circuit de Catalunya gilt allerdings traditionell als überholfeindlich.

"In der Vergangenheit gab es nie viele Überholmanöver", stellte Felipe Massa korrekt fest. 2011 soll sich dies ändern, glaubt der Brasilianer: "Ich denke, dass es aufgrund der neuen Regeln mehr Überholmanöver geben wird, als üblich."