Die Zeiten beim Virgin-Team waren schon einmal besser. Statt sich dem Mittelfeld genähert und das Team Lotus überholt zu haben, kämpft das Team nun eher darum, HRT hinter sich zu halten. Für alle Beteiligten eine frustrierende Situation, besonders für Timo Glock, der nach seinem Wechsel zu dem britischen Team immer davon sprach, dass die Zukunftsaussichten ihn überzeugt hätten. Mittlerweile spart der Deutsche nicht mit Kritik, er sucht aber auch Lösungsansätze und einer davon ist, dass Virgin mehr auf erfahrene Leute setzen sollte, statt einfach nur Updates zu bauen. Seiner Ansicht nach ist eine kleine Umwälzung nötig.

"Jeder hat gehofft, die Pace wäre besser. Aber wir sind eindeutig nicht da, wo wir sein sollten und wir hoffen, dass es in der Türkei besser läuft, wenn wir das Upgrade bekommen. Es bekommt aber jeder ein Upgrade, also wird das nicht viel bringen. Generell ist es nicht perfekt. Es ist keine gute Situation für das Team und wir müssen die Fakten auf den Tisch legen, einige Dinge aussortieren und so nach vorne arbeiten", zitierte Autosport Glock. Daher fände er es auch wichtig, Leute wie Pat Symonds zu nützen, immerhin ist der ehemalige Renault-Technikdirektor Berater des Teams.

Es braucht Zeit

Gleichzeitig gab Glock zu bedenken, dass es etwas dauert, die richtige Infrastruktur aufzubauen, er betonte aber, dass sie mit Leuten mit Erfahrung gefüllt werden sollte. "Wir sind dabei, das zu ändern und die Dinge für die Zukunft zu verbessern." Vorerst hoffte Glock darauf, dass Symonds mehr Input liefern und damit eine Richtung vorgeben kann. Aber auch das wird Zeit brauchen. "Das passiert nicht in zwei Monaten oder ein paar Wochen, es braucht etwas Zeit."

Was das Auto betraf, so konnte Glock nicht behaupten, dass es eine große Schwäche gebe, für ihn fehlt dem Boliden einfach Abtrieb. "Ich bin kein Aerodynamik-Spezialist, also kann ich nur sagen, dass wir nicht genug Abtrieb haben und Nick [Wirth] und seine Crew müssen daran arbeiten. Das Basis-Konzept ist nicht schlecht. Es ist fahrbar, nicht aus der Balance, es gibt einfach nicht genug Grip. Es ist recht einfach, der Abtrieb ist nicht da", sagte Glock.

Virgin braucht Wirth

Während Virgin also versucht, seine Probleme auszumerzen, wollen in China Leute das Gerücht in die Welt setzen, Wirth könnte aus dem Team entfernt werden. Das wäre allerdings einigermaßen unsinnig, immerhin wird der ganze Betrieb von Wirth Research am Laufen gehalten. Rein mit der Manor Truppe von Teamchef John Booth würde man vielleicht ein Rennwochenende bestreiten können, ein Auto entwickeln oder bauen wäre aber unmöglich. Zudem ist Wirth Shareholder am Team.