Pirelli ist zwar von seiner Ansicht nicht gewichen, dass die Marbles genannten Gummifetzen einerseits nicht vermeidbar und andererseits auch nicht so schlimm sind wie immer beteuert, dennoch will sich der Reifenhersteller mit den Teams hinsetzen und darüber sprechen. Vor allem nach Malaysia waren die Klagen laut gewesen, weil die von den Reifen abgefahrenen Marbles in sehr großer Zahl neben der Rennlinie lagen und ein Ausscheren dadurch erschwerten. Außerdem wurden die Fetzen auf die Fahrer geschleudert, was einigermaßen unangenehm war, da der Reifengummi aushärtet, wenn er auskühlt.

Laut Pirelli Motorsportdirektor Paul Hembery sei es aber nicht so schlimm, zudem gab er zu bedenken, dass Gespräche schwierig werden könnten. "Man muss unsere Position verstehen - wir können nicht auf die Meinung von einer oder zwei Personen hören. Wir müssen auf die Meinung jedes Teams hören. Sie sind alle wichtig und es ist egal, wo sie im Feld stehen - sie sind alle Partner, also müssen sie übereinstimmen, was wir tun sollen", erklärte er. Und das kann in der Formel 1 durchaus schwierig sein, so sah das auch Hembery, denn er erkannte keine Einigkeit darin, was getan werden soll.

Es wird regelmäßig gesprochen

Gleichzeitig erklärte er, dass Pirelli immer betont habe, man werde sich um Dinge kümmern, wenn es Probleme gebe - herunterspielen werde man sie nicht. "Im Moment ist das aber nicht der Fall. Wir werden uns ohnehin mit ihnen [den Teams] regelmäßig hinsetzen und darüber reden, was wir in Zukunft mit den Reifen machen wollen. Wenn das [Marbles] aber ein Thema wird, dann werden wir damit umgehen."

Wie sich die Situation verändern ließe, wusste Hembery schon, wobei er meinte, aktuell werde nur so viel über Marbles geredet, weil es sie einige Jahre nicht in dieser Intensität gab. "Wenn man versucht, so viele Wechsel zu haben wie wir, dann muss der Reifen sich abnutzen und der Gummi muss wohin. Der einzige Weg, die Situation zu ändern, wäre die Art der Abnutzung zu ändern - das ist ein chemischer Vorgang bei der Zusammenstellung des Reifens. Die andere Option ist, einen haltbareren Reifen zu machen und vielleicht die Dicke der Lauffläche zu verringern, um das Gleiche zu schaffen - statt 2,5 Millimeter dann eben 1,5 Millimeter." In China rechnete Hembery aber ohnehin mit wenigen Marbles, in der Türkei könnte sich das aber wieder ändern.