2011 ist anders, zumindest was das Racing in der Formel 1 betrifft, davon ist Mark Webber überzeugt. So musste er nun feststellen, dass die Pace um einiges langsamer ist als früher, das ist aber nicht der entscheidende Faktor. "Das ist für alle so. Ich denke immer noch, dass wir uns die meiste Zeit auf einen sehr hohen Level pushen können, wenn es darum geht, das meiste aus dem Auto zu holen und nicht viel Reserven zu lassen. Jetzt gibt es aber sicher auch eine gewisse Ausdauer-Mentalität, die mitspielt", erklärte der Australier.

Unter diesem Aspekt ist es für ihn aber wichtig, die Balance richtig hinzubekommen. "Wir sollten sicherstellen, dass die Leute, die in die Punkte fahren, keine Rundenzeiten haben, die nahe an der GP2 dran sind. Die Formel 1 sollte nach wie vor die absolute Königsklasse sein. Teams, Fahrer und Zuseher wollen Autos sehen, die am Limit gefahren werden. Wir müssen die Balance richtig hinbekommen", betonte er. Teil dieser Balance sind neben den Reifen auch KERS und der verstellbare Heckflügel. Zwar sollen dadurch die Überholmanöver mehr werden, doch Webber meinte, oft komme man aus Vernunftgründen nach vorne.

Nicht ins Gehege kommen

"Manchmal verteidigen die Fahrer einfach nicht, weil der Geschwindigkeitsunterschied zu groß ist. Sie wissen auch, dass die Reifensituation unterschiedlich ist. Einige der Jüngeren sind da weniger weise. Man weiß, dass man mehr verliert als man gewinnt, wenn man in so einer Situation kämpft. Die erfahrenen Piloten wissen da besser Bescheid, sie fahren ihr Rennen und ich meines und man kommt sich nicht ins Gehege", sagte Webber.

Der Red-Bull-Pilot erlebte in Malaysia dann noch den Sonderfall, dass er ohne KERS nach vorne kommen musste, das bedeutete für ihn, er musste den Rhythmus seiner Konkurrenten in verschiedenen Sektoren zu durchbrechen versuchen, um dadurch auf die Geraden hinaus mehr Speed zu haben. "Deswegen habe ich Felipe auch dort überholt, wo es passierte." Gleichzeitig musste Webber anmerken, dass es beim verstellbaren Heckflügel für die Regelhüter schwierig ist, den Einsatz so zu abzustimmen, dass der Geschwindigkeitsunterschied passt - schließlich soll das Überholen nicht zu einfach werden, sondern eine Herausforderung bleiben.

Ein komplizierter Cocktail

"Dann gibt es noch das Problem mit dem höchsten Gang, denn da kommen die Leute immer an den Limiter. Das ist so, weil man einen passenden höchsten Gang für das Qualifying haben muss, der aber auch für ein voll betanktes Auto im Rennen richtig ist. Es sind so viele Dinge, die eine Rolle spielen, um ein gutes Rennen zu fahren. Malaysia wird sicher unter den Top-3-Rennen des Jahres sein, wenn es um Dinge geht, die man in den Cocktail mixen musste, damit man ein gutes Auto hatte", meinte Webber.