Einige Fahrer hatten sich bereits direkt nach dem Malaysia-GP über die vielen Gummi-Kügelchen auf der Strecke beschwert. Laut Fernando Alonso wäre es daher bereits für die kommenden Rennen immens wichtig, dass Pirelli den übermäßigen Reifenabrieb in den Griff bekommt. Die Gummi-Reste, auch bekannt als 'Marbles', die sich neben der Ideallinie im Rennen auf der Strecke häufen würden, seien für die Piloten wirklich ein großes Problem, stellte der Spanier fest. Im Winter hatte sich Pirelli bezüglich dieser Problematik, ob der niedrigen Temperaturen noch zurück gehalten - nach dem Hitzerennen in Malaysia ist aber klar: Der Abrieb ist enorm.

Problematisch sei in der Folge aber gar nicht so sehr der oft diskutierte fehlende Grip der Boliden auf den abgefahrenen Reifen, sondern vielmehr das Meer an Gummi-Fetzen auf dem Asphalt. Pirelli hat den Piloten bereits zugesichert die Angelegenheit unter die Lupe zu nehmen und schnellstmöglich Verbesserungen ins Auge zu fassen. "Es war definitiv schwieriger als noch in Australien", beschrieb Ferrari-Star Alonso die Problematik. Bereits nach dem Rennen hatte sein Teamchef Stefano Domenicali die 'schmutzige' Strecke abseits der reinen Ideallinie als Gefahrenherd für etwaige Überholmanöver ausgemacht und dieser auch eine Teilschuld für die leichte Kollision zwischen dem Spanier und Lewis Hamilton in Sepang zugewiesen.

Sorgen hatte Alonso vornehmlich in Bezug auf einige Strecke im Rennkalender, auf denen die Formel 1 in dieser Saison in der Zukunft noch gastieren wird. "Für Orte wie Kanada, Singapur oder Monaco gibt es schon einige Bedenken", stellte der asturische Doppelweltmeister klar. "Wenn man auf ein zu überrundendes Auto aufläuft, dieses einen vorbei lässt und man auf der Innenseite überholt, dann nimmt man dabei einigen Abrieb auf. In der nächsten Kurve verpasst man dann den Bremspunkt und fährt geradeaus", glaubte der Spanier.

In Sepang sei dies nur noch nicht so stark zum Tragen gekommen, da die Streckencharakteristik Fehler viel eher verzeihe. "Malaysia ist eine sehr breite Strecke und man kann zudem wieder zurück auf die Piste fahren - aber es kommen noch einige enge Kurse", so Alonso. "Wir müssen vorsichtig sein und uns an diese neuen Gegebenheiten auch erst einmal gewöhnen", erklärte der Ferrari-Fahrer, der das zweite Saisonrennen nach dem Zwischenfall mit Hamilton und dem dadurch zusätzlich nötigen Boxenstopp lediglich auf Rang sechs beendet hatte.

Dass der Reifenabrieb eine ganz eigene Wissenschaft sei, machte auch Pirelli-Motorsport-Direktor Paul Hembery klar. Er erklärte, dass der bisherige Gummi-Abrieb bei den Testfahrten nicht mit dem aus Malaysia zu vergleichen sei. "Da gibt es schon kleine Unterschiede", verriet der Pirelli-Mann gegenüber Autosport. "Bei den Wintertests hatten wir relativ große Streifen. Hier waren es aber eigentlich eher kleine Stückchen, die dann von den Reifen aufgelesen wurden", erklärte Hembery den Sachverhalt.