Die Hoffnung stirbt bekanntlich immer zuletzt. So auch bei McLaren. Im Angesicht der Dominanz von Sebastian Vettel beim Saisonauftakt in Australien glaubt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, dass sein Team schon beim zweiten Rennen in Malaysia den großen Angriff auf den Weltmeister starten kann. "Lewis [Hamilton] war nicht ganz so schnell wie Sebastian, aber ich denke, dass er nicht weit weg war, bis er seinen Unterboden beschädigte", erklärte Whitmarsh.

Hamilton hatte zwei Runden nach dem Start bereits mehr als zwei Sekunden Rückstand auf den Red-Bull-Piloten, sich im Verlaufe des Rennens aber wieder ein wenig heran gekämpft. Ein verpatzter Boxenstopp und der ungewollte Ausflug ins Grüne mit besagtem Unterbodenschaden ließen dann aber jegliche Chance zerplatzen. Vettel überquerte die Ziellinie mit 20 Sekunden Vorsprung auf den McLaren-Piloten. Doch Whitmarsh hat etwas entdeckt, dass ihm Hoffnung für das Rennen in Sepang gibt.

Vorteil McLaren

Ich denke, dass Lewis' Reifenverschleiß geringer war als der von Ferrari, Red Bull und den meisten anderen schnellen Autos. Das gibt uns Mut und wird noch wichtiger auf Strecken wie in Sepang", so Whitmarsh. Während es in Australien vergleichsweise kühl war, erwartet die F1-Teams in Malaysia ein wortwörtlich heißes Rennen, das für Mensch und Maschine zur Belastungsprobe wird. "Wenn die anderen dort drei Boxenstopps machen müssen und wir nur zwei, könnten wir einen Vorteil haben", vermutete Whitmarsh. Es ist allerdings noch nicht abzusehen, wie die neuen Pirelli-Reifen bei hohen Temperaturen reagieren.

Angesprochen auf den Fall, dass Red Bull mit funktionierendem KER-System vermutlich noch schneller sein werde, blieb der Brite gelassen: "Drei Zehntel schneller zu sein ist nicht unwesentlich, aber diese Schritte kann man machen. Red Bull muss weiter pushen - tun sie das nicht, werden wir sie angreifen." Whitmarsh war allerdings überzeugt, dass das Weltmeister-Team für das zweite Saisonrennen neue und verbesserte Teile im Gepäck haben werde.