Das erste Rennen der neuen Saison ist beendet und hat in vielerlei Hinsicht Aufschluss gebracht. Besonders die neuen Pirelli-Reifen waren im Vorfeld des Australien-GP ein beherrschendes Thema in der Formel 1. Hatten viele mit vier Boxenstopps im Albert Park gerechnet, mussten sie ihre Annahme nach Rennende revidieren. Die meisten Fahrer kamen mit zwei Reifenwechseln aus, Sergio Perez überraschte gar mit lediglich einem Stopp.

"Die Reifen haben uns alle schockiert", stellte Jarno Trulli in seiner Repubblica-Kolumne fest. "Ich meine nicht, dass sie schlechter oder besser sind, als wir erwartet hatten. Ich meine, dass sie völlig unterschiedlich waren, als ob man sie seit dem letzten Test in Barcelona verändert hätte." Während des Winters hätte jedes Team noch mit Reifen gearbeitet, die unmittelbar abbauen würden. Das sei das Charakteristikum der Reifen gewesen.

"Doch in Melbourne fanden wir Reifen vor, die keine Probleme mit der Haltbarkeit hatten. Stattdessen gab es arge Probleme, die Pneus auf Temperaturen zu bekommen", wunderte sich der Team Lotus Pilot. Der Italiener hatte sich bereits kurz nach Rennende über die Reifen beschwert und legte noch einmal nach: "Wenn die Reifen nicht die richtige Temperatur erreichen, ist es unmöglich, Performance zu erhalten."

Nur zwei Fahrer hätten laut Trulli keine Probleme gehabt, die Reifen auf Temperatur zu bekommen: Sebastian Vettel und Lewis Hamilton. "Alle anderen hatten Probleme - manche mehr, manche weniger. Selbst Mark Webber. Das ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum Ferrari beim Qualifying so schlecht war", fügte der 36-Jährige hinzu. In der Tat: Sowohl Felipe Massa, als auch Fernando Alonso hatten beklagt, dass sie massive Probleme gehabt hätten, die Reifen aufzuwärmen. "Wenn ich sie dann mal auf Temperatur hatte, waren sie sofort hinüber", so Alonso.