"Verbessern, nicht aufgeben, weiter machen." Timo Glock ist ein Kämpfer, ein Kampfdackel, wie er gerne genannt wird, doch in dieser Saison wollte er sich viel lieber in bessere Platzierungen und vielleicht den einen oder anderen WM-Punkt verbeißen und nicht erneut mit Virgin am Ende des Feldes herumgondeln. Nach den Testeindrücken ist bei den Rot-Schwarzen jedoch Ernüchterung eingekehrt.

"In meinen Augen ist das Auto im Moment ein kleiner Fortschritt, aber nicht so sehr, wie wir uns erhofft hatten", gibt Glock zu. "Wir haben einen deutlichen Schritt bei der Zuverlässigkeit gemacht, aber das Auto ist nicht da, wo es sein sollte."

Beim letzten Test in Barcelona gab es vor allem aerodynamische Probleme an der Hinterachse. "Wir haben ein kleines Update erhalten, aber das hat nicht viel gebracht", verrät Glock. Das Auto lag sehr unruhig auf der Hinterachse und ging damit noch schonungsloser mit den Reifen um, die ohnehin von Haus aus schon stark abbauen.

Zweifel an CFD

Das nächste große Update hat Technikchef Nick Wirth bereits für den Europaauftakt in der Türkei angekündigt. Sollte es damit wieder nicht nach vorne gehen, werden auch bald die Stimmen laut werden, dass Wirths alleiniger CFD-Ansatz doch nicht das Wahre ist. Glock sagt zumindest offiziell, dass er weiterhin an den Ansatz glaubt.

"Ich glaube schon, dass CFD funktioniert, weil es bei den anderen Teams ja auch geht", so Glock. Die anderen Teams setzen parallel dazu aber auch einen herkömmlichen Windkanal ein. Darauf verzichtet Virgin komplett. "Wenn wir uns dieses Jahr nicht wirklich verbessern, müssen wir natürlich gewisse Dinge überdenken", gesteht Glock. Allerdings müsse man auch bedenken, dass Virgin nicht so viele Topaerodynamiker beschäftige wie McLaren.

An seiner Motivation nage das nicht. "Wenn ich im Auto sitze, bin ich immer motiviert. Ich bin hier, um mit dem Team nach vorne zu kommen", sagt Glock. "Sollte es nicht vorwärts gehen, müssen wir uns an einen Tisch setzen und schauen, warum wir nicht da sind, wo wir hinwollen." Glocks Rezept dafür ist bekannt: "Verbessern, nicht aufgeben, weitermachen."