Vor knapp zwei Monaten saß Nick Heidfeld noch zu Hause und grübelte über seine Motorsportzukunft nach. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Robert Kubica verletzte sich bei einer Rallye in Italien, Renault verpflichtete Heidfeld als Ersatz und jetzt startet er in seine elfte Formel-1-Saison.

"Das Lastminute-Comeback macht für mich keinen Unterschied", wiegelt Heidfeld ab. "Ich habe zwei Testtage verpasst, die hätte ich natürlich gerne gehabt, ich habe aber versucht, die Zeit mit dem Team aufzuholen." Gemeinsam mit seinem Team ist es das Ziel, die Fortschritte des Winters fortzusetzen.

"Wenn man die letzte Saison anschaut, hat sich Renault enorm gesteigert", betont Heidfeld. "Wenn wir das beibehalten, sollte das Team über kurz oder lang an die Spitze kommen." Das höre sich einfach an, sei aber ganz und gar nicht. "Aber ich habe ein gutes Gefühl, dass die Änderungen in die richtige Richtung gehen."

Alles offen

Trotzdem liegt noch einiges an Arbeit vor Heidfeld und seinem Team. "Wir hatten in Barcelona einige Probleme, die Pace war dort nicht wie erhofft", erinnert er sich an den letzten Test. Das Team hat bereits einige Ideen und Theorien, woran das gelegen haben könnte, verraten wollte er diese aber nicht. Ob Renault seit Barcelona die Lösung gefunden hat, zeigt sich am Wochenende, denn vorher gab es keine Testmöglichkeit mehr.

"Wir sind bei der Standfestigkeit noch nicht da, wo wir sein wollen", räumt Heidfeld ein. "Aber bei den Testergebnissen waren wir manchmal stark, manchmal nicht so stark. Das macht es unheimlich schwierig, das Kräfteverhältnis einzuschätzen." Die guten Testtage überzeugten einige Experten davon, dass Renault zum erweiterten Favoritenkreis zählen könnte. "Leider haben Experten nicht immer recht", so Heidfeld mit einem Lächeln. "Aber in dem Fall hoffe ich es."