Eine neue Saison bringt neue Hoffnungen und Ziele mit sich. Adrian Sutil hat sich zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr in die Top-10 der Fahrerwertung einzubrechen. Letztes Jahr scheiterte er an diesem Vorhaben haarscharf. "Wenn der achte Rang herauskommen würde, wäre das sehr cool", sagt der Force-India-Pilot.

Sein Problem: Zu Saisonbeginn könnte sein Auto noch nicht schnell genug sein, um dieses Ziel zu erreichen. "Wir waren nach dem Barcelona-Test nicht zufrieden. Wir sind nicht ganz da, wo wir sein wollen", erklärt Sutil. Deshalb bringt das Team für Australien einen neuen Frontflügel, Diffusor und Heckflügel mit. "Bei den ersten Rennen werden wir nicht ganz so stark sein, aber dann sollte der Trend nach oben zeigen - also umgekehrt zur letzten Saison", betont Sutil.

Gute Zuverlässigkeit soll helfen

Eine kleine Hoffnung hegt er für Melbourne dennoch. "Wir hatten sehr wenige Probleme mit der Zuverlässigkeit, das könnte uns jetzt helfen", verrät er. "Ich sehe schon einige Teams, die noch ein bisschen Schwierigkeiten mit der Zuverlässigkeit haben." Im Qualifying sieht er sich in Australien zwischen Platz 10 und 16, im Rennen möchte er durch Ausfälle noch etwas weiter nach vorne gelangen.

"Das dritte Qualifying wird schwierig, ich schließe es nicht aus, weil die Reifen besonders limitiert sind, aber aus eigener Kraft wird es schwierig", gesteht Sutil. Im Laufe der Saison müsse das Q3 jedoch wieder zum Standardziel werden. Besondere Bedeutung kommt der Strategie zu. "Es ist ein riesiger Vorteil mit neuen Reifen zu starten", weiß Sutil. Das könnte Platz 11 sogar interessanter machen als Platz 10 - denn außerhalb der Top-10 darf der Reifen für den Start frei gewählt werden.

"Man muss alles sehr taktisch angehen", sagt Sutil. "Weil die Reifen so große Unterschiede aufweisen, muss jeder im Qualifying mit weichen Reifen fahren. Die Runde darf aber nicht daneben liegen. Es ist alles eine größere Herausforderung, man muss alles auf eine Runde hinbekommen."

Trotzdem gefällt Sutil der Trend der abbauenden Reifen nicht. "Die Formel 1 steht für Topperformance. Jeder weiß, dass die Formel 1 schneller könnte", gibt er zu bedenken. Durch das Tankverbot seien die Rundenzeiten schon im letzten Jahr im Rennen angestiegen. "Das ist nicht ganz so schön, man möchte ja immer schneller sein. Es ist gut, die Zeiten einzubremsen, sonst wären die Autos unfahrbar, aber noch langsamer sollten wir nicht werden. Das wäre nicht gut für die Formel 1."