Die Formel-1-Teams sitzen im Flieger nach Australien, wo in einer Woche der lang ersehnte Auftakt in die neue Saison startet. Das Sauber-Team hat neben dem Team, Teilen und dem Auto aber noch etwas anderes mit an Bord - Sorgen. Kamui Kobayashi ist aufgrund des Dramas in seinem Heimatland Japan zutiefst bestürzt. Nach dem Abschluss der Testfahrten in Barcelona machte er sich auf, um sich ein eigenes Bild der Situation vor Ort zu verschaffen.

Seine Aussagen nach dem Besuch im krisengeschüttelten Land klingen beängstigend. "Ich muss sagen, die Situation ist wirklich sehr, sehr schlimm. So viele Menschen sind umgekommen. Viele sind obdachlos, ohne Essen und Wasser im kalten Winter", erzählte 24-Jährige. Er habe Angst, dass das Land untergehen könne, es sei einfach zu furchtbar.

"Es ist schwierig zu begreifen, dass ein Szenario, das schlimmer ist als jeder Katastrophenfilm, Realität geworden ist. Seit dem Erdbeben und dem Tsunami werden die Nachrichten jeden Tag schlechter, es zeichnet sich derzeit gar nichts Gutes ab", so Kobayashi weiter. Er verspüre den Wunsch zu helfen, doch allein könne er kaum etwas ausrichten.

Mit dem Start in Melbourne verbindet Kobayashi zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer für seine gebeutelte Heimat: "Jetzt will ich unbedingt alles geben, um ein gutes Ergebnis einzufahren, das den Menschen in Japan vielleicht wenigstens ein kleines bisschen Hoffnung und eine positive Nachricht bringt."