Bevor in der Nacht auf Dienstag die Zusammenarbeit zwischen Red Bull Racing und Infiniti bekanntgegeben wurde, gab es zahlreiche Spekulationen, wonach die Premium-Marke aus dem Hause Nissan-Renault vorhabe, in der kommenden Saison seinen eigenen Namen statt jenem von Renault auf den Motoren des Teams zu platzieren - als Tochterunternehmen hätte die Möglichkeit durchaus bestanden und Renault hatte seine Aggregate in der Vergangenheit schon öfter unter anderem Namen bei Kunden eingesetzt. Doch Infiniti Senior Vice President Andy Palmer musste bei der Verkündung des Deals betonen, nie so einen Plan gehabt zu haben.

Daher wird Renault auch 2011 weiter prominent auf dem Auto des Weltmeister-Teams vertreten sein, während Infiniti ebenfalls gut sichtbar platziert ist. Palmer betonte, dass eine Umbenennung der Renault-Motoren für ihn nie infrage kam. "Nein. Bei Infiniti geht es um Aufrichtigkeit - einen Motor umzubenennen wäre nicht aufrichtig gewesen. Es gibt natürlich eine starke Partnerschaft zwischen Renault und Nissan. Durch diese Allianz besitzt Renault 44 Prozent von Nissan und Nissan besitzt 15 Prozent von Renault, es gibt also eine starke Verbindung. Aber einfach den Namen des Motors zu ändern, wäre nicht aufrichtig gewesen", betonte Palmer.

Renault bleibt in absehbarer Zukunft

Wie er weiter erklärte, wird sich Infiniti mehr um die Arbeit am Auto selbst kümmern, während Renault nach wie vor Motorenlieferant ist. Red-Bull-Teamchef Christian Horner meinte sogar, dass man den Namen Renault noch lange auf dem Red Bull sehen wird, auch wenn es in der Vergangenheit ein offenes Geheimnis war, dass das Team sich andernorts wegen Triebwerken umgesehen hatte - vor allem bei Mercedes. "Wir werden weiter eng mit unseren Kollegen in Viry-Chatillon zusammenarbeiten und ihr Name wird in absehbarer Zukunft auf dem Auto bleiben", sagte Horner.

Renault könnte bis 2013 eine Rolle bei Red Bull spielen, Foto: Red Bull/GEPA
Renault könnte bis 2013 eine Rolle bei Red Bull spielen, Foto: Red Bull/GEPA

Der Begriff "absehbare Zukunft" ist in seiner Auslegung klarerweise stark dehnbar, der Teamchef ließ aber anklingen, dass die gemeinsame Reise durchaus noch eine längere sein könnte. "Renault hat uns durch seine Allianz den Kollegen bei Nissan und Infiniti vorgestellt und die Partnerschaft wird im Tandem mit Renault laufen, sich aber hauptsächlich auf einige Zukunftstechnologien konzentrieren, wobei ein Auge darauf geworfen wird, wie der zukünftige Motor [ab 2013] sein könnte", erklärte Horner.