Laut Williams-Vorstandschef Adam Parr ist Intelligenz und Vorstellungskraft in der Formel 1 weitaus wichtiger, als nur das große Budget eines Teams. Vor diesem Hintergrund sieht der Brite auch seine Mannschaft bestens aufgestellt. Mit dem neuen FW33 sei dem Traditionsrennstall aus Grove ein ausgezeichneter Wurf gelungen, ist sich Parr sicher.

Auch wenn der letzte Rennsieg des Teams von Frank Williams bereits aus dem Jahre 2004 stammt und der letzte Titel gar mehr als 13 Jahre her ist, verliert man nicht die Hoffnung auf rasche Besserung. Selbst Geldprobleme müssten nicht unweigerlich zu einem Rückfall des Teams ins Mittelfeld der Königsklasse führen.

"Man muss sich jedes Jahr immer neu fragen, wie man sich nach vorne weiterentwickeln kann", erklärte Parr gegenüber Autosport. "Unser Ziel ist es, in jedem Fall kein Mittelfeld-Team mehr zu sein. Die Gründe warum beispielsweise Red Bull und Brawn so erfolgreich waren sind, dass sie in der jeweiligen Saison den besten und cleversten Job gemacht haben. Das hat auch mit Geld nichts zu tun, denn sie mussten Leute mit gleich viel oder sogar mehr Geld schlagen", stellte der Brite klar.

"Es geht eben nicht nur um das Finanzielle, sondern um Intelligenz, Teamwork, Vorstellungskraft und eine kreative Regelauslegung. Das macht die Formel zu dem was sie ist", meinte der Williams-Vorstand. "Ich denke für uns wäre es daher komplett falsch zu sagen, dass wir nicht genügend Geld hätten und deshalb nur Mittelmaß sind. Niemand im Team glaubt das", so der 45-Jährige.

Fortschritt durch Innovation

"Die ganze Dynamik unter den Teams heißt auch, dass man gute und schlechte Phasen durchläuft und ich denke, dass wir uns im Feld nun wieder voran arbeiten. Was ich natürlich nicht weiß, ist wie klug und mutig alle anderen waren und bis Australien wird sich das auch nicht ändern", sagte der Brite. "Unser Team besteht aber aus 470 fantastischen Leuten und wir haben hier eine tolle Anlage zur Verfügung. Daher sollten wir in der Lage sein ein konkurrenzfähiges Auto zu bauen und ich hoffe, dass der FW33 genau so ein Auto ist", meinte der Williams-Mann optimistisch.

Den radikalen Lösungsansatz bei der Umsetzung aller Ansprüche unterstütze Parr voll und ganz. "Ich bin absolut begeistert, dass sich das bisher in puncto Zuverlässigkeit und Leistung scheinbar voll ausgezahlt hat - obwohl wir einige sehr mutige Entscheidungen getroffen haben", zeigte er sich erfreut und fügte hinzu: "Natürlich ist es noch zu früh definitiv etwas zu sagen, aber die bisherigen Tests waren doch sehr ermutigend."

Entgegen seinen eigenen Befürchtungen sieht Parr nicht, dass sich Langeweile in der Formel 1 breit macht. "Das Gegenteil ist der Fall, denn durch die Einschränkungen konzentriert man sich auch auf viele andere Bereiche, in denen man hofft abermals Zeit heraus holen zu können - ganz egal, ob es sich dabei um das Getriebe, den Auspuff oder etwas anderes handelt. Wenn man nicht so denkt, findet man sich schnell am Ende des Feldes wieder", bilanzierte der Brite.

Die Abstände seien heute so klein, dass man es andersherum aber auch schnell an die Spitze schaffen könne. "Wenn man irgendwo zwei Zehntel findet ist man auf einmal vorne. Obwohl das die standardisiertesten Regeln sind, die die Formel 1 je hatte, sehen alle Autos komplett unterschiedlich aus, wenn man sich das Design anschaut. Ich hätte nicht vorhergesagt, dass das so kommt", freute sich Parr.