Nicht wenige Beobachter rieben sich nach dem Ende des zweiten Tages der Testfahrten in Barcelona verwundert die Augen. Sebastian Vettel sicherte sich abermals die schnellste Zeit, doch direkt hinter dem Weltmeister tauchte der Name Jaime Alguersuari auf. Aus der vergangenen Saison war man meist gewohnt, den Spanier eher am unteren Ende der Zeitentabelle zu finden. Bereits am ersten Tag der Tests hatte sich der Toro-Rosso-Fahrer klammheimlich auf Position drei platziert. "Wir sind besser, als manche Leute meinen würden. Aber leider können wir Red Bull den Titel noch nicht streitig machen", bilanzierte Alguersuari zufrieden.

Es ist anzunehmen, dass der 20-Jährige diese starken Zeiten auch dank superweicher Reifen und wenig Benzin im Tank erreicht hat. Trotzdem ein Achtungserfolg für das kleine Schwester-Team von Weltmeister Red Bull. Zuviel wollte Alguersuari nicht über das Setup seines Boliden verraten, nur so viel: "Ich weiß sehr gut, unter welchen Bedingungen ich meine schnellste Runde gefahren bin. Und glaubt mir - ich bin damit mehr als zufrieden."

Für Alguersuari sind die Tests in Barcelona gelaufen, für die kommenden zwei Tage steigen Testfahrer Daniel Ricciardo und Sebastien Buemi ins Cockpit des STR6. Man darf gespannt sein, was die beiden mit dem neuen Boliden erreichen. Alguersuari war auf jeden Fall mit seiner Leistung zufrieden: "Das Ergebnis dieses Tests ist positiv, weil wir am Auto viele neue Dinge finden konnten und keine technischen Probleme hatten. Ich denke, dass das Auto zuverlässig ist. Aber wir müssen noch viel mehr Runden drehen, als unsere Rivalen."

Gutes Gefühl, vor Alonso zu stehen

Zwar seien die Zeiten nicht entscheidend, vielmehr ginge es darum, sich mit dem neuen Arbeitsgerät und den Pirelli-Reifen vertraut zu machen. Trotzdem war der Youngster angesichts seiner Performance ein wenig stolz. "Es ist sehr schön, sich die Ergebnisliste anzuschauen und sich selbst als Zweiter so nah am Red Bull und vor einen großartigen Weltmeister wie Fernando Alonso wiederzufinden."

Die neuen Pneus seien laut Alguersuari derzeit das entscheidende Kriterium in der Königsklasse. Die Pirellis seien völlig anders, einen Vergleich zu den Vorjahresreifen könne man völlig vergessen. "In diesem Jahr werden wir viele Boxenstopps erleben. In Barcelona werden wir zum Beispiel zwischen drei und vier Mal stoppen", blickte der Spanier bereits in die wechselfreudige Zukunft.