Noch immer ist völlig unklar, ob der Saisonauftakt in Bahrain am 11. März wirklich statt findet. Politische Unruhen lassen die Formel 1 im Argen. Eine Versammlung der FOTA während der Testfahrten in Barcelona hatte keine Entscheidung gebracht. Man wolle sich auf die Entscheidung von F1-Boss Bernie Ecclestone verlassen, hatte Red-Bull-Teamchef Christian Horner bekannt gegeben.

Der spielt seinerseits auf Zeit und will das Wochenende in Spanien noch abwarten. Eine Absage würde einen Verlust von rund 60 Millionen Euro nach sich ziehen. Doch Ecclestone selbst scheint nicht mit der Lage im Wüstenstaat vertraut zu sein - und gibt die Entscheidungsgewalt kurzerhand weiter. Bahrains Kronprinz Salman bin Hamad bin Isa Al-Khalifa sei laut dem F1-Zampano in der besten Position, um zu beurteilen, ob der Formel-1-Zirkus dort sicher in die Saison starten kann.

"Er weiß, ob es für uns sicher ist", wird Ecclestone von der BBC zitiert. "Ich habe keine Ahnung. Ich bin nicht da, deshalb weiß ich es nicht. Wir hoffen, dass sich alles zum Guten wendet." Man werde die Teams nicht zwingen nach Bahrain zu fliegen, solange die Lage vor Ort nicht sicher sei.

Ein Alternativ-Rennen zu Bahrain auf einer anderen Strecke schloss Ecclestone unterdessen aus. Es sei nicht genügend Zeit vorhanden, ein Rennen an einem anderen Ort zu organisieren. Möglich sei allerdings, den Bahrain-GP später im Jahr stattfinden zu lassen. "Es gibt die Möglichkeit, das Rennen an das Ende des Kalenders zu rücken", so Ecclestone. Das wäre dann der zweite oder dritte Advent. Der 80-Jährige geht von einer endgültigen Entscheidung am kommenden Dienstag aus.

Team überlegt Boykott

Was mit den geplanten Testfahrten in Bahrain vom 3. bis 6. März passiert, steht auch noch in den Sternen. Angeblich ist die Absage der Tests bereits beschlossene Sache, meldet F1today.nl unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen. Alternative Strecken in Barcelona oder Jerez wurden bereits angedacht. Doch gerade den kleineren Teams würde die Verlegung ein großes Loch in die Kasse fressen. Schließlich sind viele Ersatzteile bereits per Schiff auf dem Weg nach Bahrain.

Geht es nach den Teams werden weder die Testfahrten, noch dem Saisonauftakt stattfinden. Angesichts der blutigen Proteste fürchten die Teams um ihre Mannschaften und zumindest ein Team überlegt sogar das Rennen zu boykottieren, sollte es trotz aller Befürchtungen über die Bühne gehen. Aufgrund der vertraglichen Verpflichtung gegenüber dem F1-Management und der sensiblen Sponsorenverbindungen mit Bahrain werden sich die Teams am Ende wohl doch nach der Entscheidung des F1-Bosses richten.