Vitaly Petrov hatte keinen leichten Einstieg ins Jahr 2011. Nach dem dramatischen Rallye-Unfall seines Teamkollegen stand der Russe zunächst ohne Partner da und machte sich gewisse Hoffnungen auf die Führungsrolle bei Lotus-Renault. Mit Nick Heidfeld wurde ihm dann nicht nur ein wesentlich erfahrener Pilot vor die Nase gesetzt - der 33-Jährige scheint nach den ersten Testfahrten auch viel besser mit dem R31 klar zu kommen. Zumindest in Sachen Speed liegt Heidfeld klar vor Petrov. "Vergessen Sie die Rundenzeiten. Schauen Sie sie nicht einmal an", konterte der 26-Jährige im Interview auf der offiziellen Formel-1-Homepage. "Wir wollen so viele Daten wie möglich sammeln - die Zeiten bedeuten nichts."

Trotz des Kubica-Ausfalls ist Petrov der Meinung, das Team habe einen Schritt nach vorn gemacht: "Nick besitzt viel Erfahrung, das gibt uns Hoffnung. Sagen wir mal so: Manchmal ist das Leben einfach grausam und unvorhersehbar." Obwohl er sichwohl wieder mit dem Nummer-Zwei-Status innerhalb des Teams begnügen muss, glaubt Petrov, nicht benachteiligt zu werden. So habe auch er mehr Erfahrung gewonnen und bekomme die gleichen Teile und die gleichen Informationen wie der Deutsche. Im Vergleich zum Vorjahr werde sich laut Petrov nichts Signifikantes ändern.

Petrov peilt die Top ten an

Trotzdem wiegt der Ausfall seines ehemaligen polnischen Kollegen schwer: "Wir haben ein Jahr lang zusammen gearbeitet und versucht, ein wettbewerbsfähiges Auto auf die Beine zu stellen. Es ist schade, dass das jetzt nicht mehr so ist." Deshalb will er sich jetzt auf sein eigenes Racing konzentrieren.

Das Ziel in seinem zweiten F1-Jahr: "Ich will nicht zu viele Fehler machen und versuchen, alle Rennen zu beenden. Natürlich will ich auch unter die Top ten kommen. Das ist unser Ziel." Zudem hofft Petrov, mit dem seiner Aussage nach extremen R31 - der bis ans Limit designed wurde - zurecht zu kommen.