Robert Kubica befindet sich nach seinem dramatischen Rallye-Unfall weiter auf dem Weg der Besserung. Zwei Tage nach seiner Ellbogen-OP hat der Renault-Pilot bereits mit der Physiotherapie begonnen, von weiteren Operationen sehen die behandelnden Ärzte erst einmal ab. Der Zustand des Polen sei nach dem insgesamt dritten chirugischen Eingriff stabil. Gute Nachrichten also aus dem Santa Corona Krankenhaus, wo Kubica seit seinem Crash untergebracht ist.

Die verheißungsvollen Neuigkeiten haben auch das Fahrerlager während der derzeitigen Testfahrten in Barcelona erreicht. Vor dem Paddock werden die Zuschauer von einem Banner begrüßt, in gelben Buchstaben steht geschrieben: "Kubica, wir vermissen dich." Eine schöne Geste, die an die letzte Aktion anschließt, als die Teams ihre Boliden mit dem Schriftzug "Gute Besserung, Robert" versehen hatten.

Kubica hat wahnsinnig viel Pech gehabt

Trotz der stetigen Besserung hält die Diskussion um die mangelnden Sicherheitsstandards im Rallye-Sport an. Ein Thema, mit dem sich auch Mattias Ekström auseinandergesetzt hat. "Kubica hat wahnsinnig viel Pech gehabt. Im Rallye-Sport gibt es nicht das gleiche vorgeschriebene Sicherheits-Reglement, wie in der Formel 1 oder der DTM. Wenn du da in eine Leitplanke knallst und die sich wie ein Messer durch den Wagen bohrt - dann ist fast alles egal", erklärte der DTM-Pilot im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Ekström hofft, dass mit der Zeit weitere Sicherheits-Standards im Rallye-Sport eingebaut werden. "Bäume stehen überall im Wald, das weiß jeder. Aber ein Baum ist keine Leitplanke, der schneidet sich nicht so durchs Auto. Da muss man zum Beispiel Strohballen davor stellen", mahnte der zweifache DTM-Champion. Zwar sei es schwierig ein Auto zu bauen, dass einen Unfall, wie den von Kubica aushalten würde. Trotzdem gebe es auf der Rallye-Piste wesentliche Steigerungen in Sachen Sicherheit.

Ekström will wieder ins Rallye-Cockpit steigen

Trotz des Kubica-Traumas kann sich Ekström vorstellen, wieder in einem Rallye-Auto Platz zu nehmen. "Ich habe schon oft an Rallyes teilgenommen und werde das bestimmt wieder machen. Wenn ich in einem Rallye-Auto sitze, dann will ich auch fahren", erklärte der Schwede. Die Sicherheitsstandards bei den größeren Serien, wie der WRC, seien sehr gut. Bei den kleineren Serien würden dagegen häufiger mal komische Sachen passieren.

Eine "komische Sache" war unlängst Ekström selbst passiert. Während des Trainingslagers der Audi-Mannschaft war er beim Volleyball-Spielen unglücklich gestürzt und brach sich dabei das linke Handgelenk. "Mattias muss nun rund vier Wochen Gips tragen, danach beginnt das Aufbautraining für die Muskulatur", erklärt Teamarzt Dr. Christian John, der Ekström nach seinem Unfall sofort medizinisch versorgte. "Wir hoffen alle, dass die Heilung gut verläuft und er in Hockenheim an den Start gehen kann."