Zum Ende der dreitätigen Testfahrten in Valencia durfte Michael Schumacher noch einmal hinters Lenkrad, um sich mit dem MGP W02 vertraut zu machen. Dabei spulte der Mercedes-Pilot ein ordentliches Programm ab: Mit 110 Runden war Schumacher der drittfleißigste Fahrer auf dem Circuit Ricardo Tormo hinter seinen Landsmännern Adrian Sutil und Timo Glock.

"Wir haben heute viele wertvolle Kilometer zurück gelegt. Ich bin mit der Performance des Autos zufrieden", sagte der 42-Jährige nach den letzten Kilometern im sonnigen Valencia. "Das ist natürlich noch nicht das finale Auto für die Saison, aber bei vielen Elementen haben wir einen großen Schritt nach vorn gemacht."

Guter erster Eindruck

Schumacher fühlte sich laut eigener Aussage sofort wohl im neuen Arbeitsgerät. In der Zeitentabelle reichte es jedoch nur zu Platz neun - knapp eineinhalb Sekunden hinter dem Führenden Robert Kubica. "Wir haben eine Menge Arbeit vor uns. Diese Woche hat uns einen guten Eindruck verschafft, worauf wir unsere Arbeit konzentrieren sollten", zog Schumacher sein Fazit zu den ersten Tests in 2011.

Ross Brawn war mit der Arbeit seines Schützlings zufrieden: "Es war ein guter Arbeitstag mit Michael. Wir haben einen guten Eindruck über das Verhalten des Autos bei unterschiedlichen Setups erhalten." Nach einigen Schwierigkeiten zum Beginn der Testfahrten - Nico Rosberg sorgte gleich zwei Mal für Rote Flaggen auf der Strecke - habe das Team bei einem starken Schlusstag zahlreiche Informationen sammeln können.

Wie auf Eis

Michael Schumacher bei den Testfahrten in Valencia, Foto: Sutton
Michael Schumacher bei den Testfahrten in Valencia, Foto: Sutton

Der Zeitrückstand spielt für Schumacher keine Rolle. "Es gibt noch so viele offene Punkte, dass ich mir über die Zeiten keine Gedanken mache", sagte er. "Am besten wäre es natürlich, sofort vorne zu liegen und alle spielend zu schlagen, aber von wo wir kommen, kann man das nicht erwarten." Dafür sei der Vorsprung der Topteams aus dem Vorjahr zu groß gewesen.

Gleichzeitig werden einige Teams noch Aero-Updates für den Saisonstart haben. "Wir müssen an unsere Stärken glauben", so Schumacher. Erst beim Bahrain-Test eine Woche vor dem Saisonstart an gleicher Stelle werde man Vergleiche ziehen können und ein klareres Bild vom Kräfteverhältnis erhalten. Dennoch könne allein durch die Spritmenge ein Unterschied von vier oder fünf Sekunden bewirkt werden. "Aber wir konzentrieren uns auf uns selbst."

Als viel interessanter empfindet Schumacher derzeit die Reifensituation: "Einige Mischungen sind konstanter als andere und ich hatte einige spannende Augenblicke auf der Strecke - einige Reifen hielten nicht lange und es war wie auf Eis", erklärt er. "Dennoch sind wir ziemlich zufrieden."