Die ersten Runden hat Nico Rosberg im neuen MGP W02 abgespult. Doch der Mercedes-Pilot musste sein Arbeitsgerät früher als erhofft abstellen. Aufgrund eines Hydrauliklecks blieb er bereits bei den Tests am Vormittag auf der Strecke liegen und musste lange Zeit warten, bis der Silberpfeil wieder fahrtüchtig war. Dann übernahm Teamkollege Michael Schumacher.

Trotzdem scheint sich Rosberg im neuen Gefährt wohl zu fühlen. "Das Positive war, dass ich mich sofort zuhause gefühlt habe - ich war eins mit dem Wagen. Ich denke, dass wir in diesem Jahr ein besseres Auto zur Verfügung haben."

Zudem kündigte der Deutsche weitere Veränderungen an, die der Wagen noch bis zum Saisonstart erfahren wird. "In den kommenden Wochen wird noch eine Menge passieren, was die Aerodynamik angeht. Wir werden Fortschritte machen, so wie die meisten anderen Teams wohl auch."

Nico Rosberg, unterwegs in Valencia, Foto: Mercedes GP
Nico Rosberg, unterwegs in Valencia, Foto: Mercedes GP

Elf der zwölf Teams gingen in Valencia zum Auftakt der dreitägigen Tests an den Start, doch das Hauptaugenmerk lag zunächst darauf, sich mit dem neuen Wagen und den Pirelli-Reifen vertraut zu machen. Die Jagd nach den Zeiten spielte keine große Rolle. Deshalb wird es Rosberg wohl auch verschmerzen können, dass er in der Zeitentabelle auf dem letzten Platz lag.

Rosberg konnte sich zudem erstmals mit dem neuen, verstellbaren Heckflügel vertraut machen; eine der Neuerungen für die kommende Saison. Völlig überzeugt klang der 25-Jährige allerdings nicht. "Es braucht eine gewisse Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Man drückt den Knopf, das Auto fühlt sich plötzlich leichter an. Vor der Bremszone lässt du den Knopf wieder los und du denkst: 'Jesus, was passiert, wenn der Flügel nicht mehr in die ursprüngliche Stellung zurück geht?' In dem Fall würde man abfliegen. Man muss sich anpassen."

Dieses Gefühl sei vergleichbar mit dem KER-System, an das sich die Piloten auch zunächst gewöhnen mussten. "Ich gibt keinen großen Unterschied zum KERS, aber der Heckflügel bewegt sich und man weiß nicht, wie lange es dauert, bis er wieder seine normale Position einnimmt, wenn man den Knopf loslässt." Während man das KERS kurz vor dem Bremsen deaktivieren könne, sei man sich beim Flügel nicht so ganz sicher, ob auch alles richtig befestigt ist. "Das ist eine gewisse Sorge", gab Rosberg zu.

Trotzdem sei die Einführung des verstellbaren Flügels eine gute Sache, "weil es das Überholen auf jeden Fall erleichtern wird. Wenn die Rennen dadurch spannender und spektakulärer werden, dann ist das eben so - die Formel 1 ist spannender geworden."

Gedanken machte sich Rosberg allerdings um die Anforderungen an den Fahrer. Die neuen Systeme verlangen, betätigt zu werden. Eine zusätzliche Belastung neben der Action auf der Strecke. "Mit KERS und dem Flügel geht eine Menge ab. Man muss beurteilen, ob es die Fahrer nicht zu sehr von den Rennsituationen ablenken könnte. Darüber müssen wir nachdenken."

Immerhin bleiben dem Mercedes-Piloten noch genügend Test-Kilometer, um sich an die neuen Anforderungen zu gewöhnen, bevor am 13. März in Bahrain der Ernstfall eintritt.