Pro: Beachtliches Ergebnis

von Kerstin Hasenbichler

2009 setzte Force India auf Top-Speed und legte damit in Monza und Spa eine fulminante Performance hin. Diese Saison stellte das Team von Vijay Mallya ein allgemein verbessertes Auto auf die Räder und legte damit keinen schlechten Saisonstart hin.

Bis zum Großen Preis von Großbritannien fuhren Vitantonio Liuzzi, aber vor allem Adrian Sutil konstant ins Q3 und in die Punkte. Sicher wäre 2010 ohne den Leistungsabfall ab der Saisonmitte noch mehr drin gewesen, aber Platz sieben in der Konstrukteurswertung ist durchaus ein beachtliches Ergebnis. Insgesamt holte Force India 68 Punkte, im Vorjahr waren es nur 13 WM-Zähler - eine deutliche Steigerung, selbst unter Berücksichtigung des neuen Punktesystems.

2011 soll es die gesamte Saison für Force India klappen, Foto: Sutton
2011 soll es die gesamte Saison für Force India klappen, Foto: Sutton

Zudem musste der Rennstall mit dem Wechsel von James Key zu Sauber einen schweren Verlust hinnehmen. Zwar spielen beide Teams das herunter, doch es ist schon auffällig, dass gerade nach dem Wechsel von Key, Force India anfing zurückzufallen, während es bei Sauber plötzlich aufwärts ging. Gegen Saisonende stellte das Team die Entwicklungsarbeit am VJM-03 ein und konzentrierte sich auf die Arbeit für 2011, was ein entscheidender Vorteil in der neuen Saison sein könnte.

Contra: Stark nachgelassen

von Stephan Heublein

Force India mag das Überraschungsteam der ersten Saisonrennen gewesen sein, doch spätestens ab der Saisonmitte fiel das Team von Vijay Mallya in ein Loch. Daraus konnte sich Tonio Liuzzi, nach anfänglich respektablen Vorstellungen, nicht mehr befreien. Adrian Sutil ließ auch in Saisonhalbzeit zwei hin und wieder sein Talent durchblicken, verfiel in Korea aber auch in ein längst vergessen geglaubtes Schema voller Un- und Zwischenfälle.

Sinnbild: Tonio Liuzzis Saison endete mit einem Unfall, Foto: Sutton
Sinnbild: Tonio Liuzzis Saison endete mit einem Unfall, Foto: Sutton

Man wird bei Force India den Verdacht nicht los, dass die vielen Abgänge in der Technikabteilung - entgegen der offiziellen Teammeinung - eben doch starken Einfluss auf die Performance des Autos und vor allem die fehlende Weiterentwicklung des Boliden nahmen. Denn neben Technikchef James Key verließen noch etliche weitere Ingenieure und Aerodynamiker den Rennstall in Richtung Lotus - also das Team ihres Ex-Chefs Mike Gascoyne.

Entsprechend deutlich knickte die Formkurve ab der Saisonmitte nach unten ein. Der angeblasene Diffusor und der F-Kanal stellten die Technikerriege vor einige Denksportaufgaben, die man nicht gut genug löste, um den Nachteil gegenüber anderen Teams auszugleichen, bei denen diese Komponenten besser funktionierten. So verlor Force India das Duell um Konstrukteursrang sechs gegen Williams.

Teamzeugnisse: Eine Saisonbilanz aller zwölf Formel-1-Teams lesen Sie in der neuen Ausgabe des Motorsport-Magazins - Noten für alle von Red Bull bis Virgin. Ausgabe 16 ist im Handel erhältlich oder am besten direkt online bestellen: