Lachen oder weinen? Das war die Frage, die sich Force India am Sonntagabend in Abu Dhabi stellen musste. So hatte das Team mit Konstrukteurs-Rang sieben einerseits sein bisher bestes WM-Ergebnis herausgefahren, es war andererseits aber nur um einen Punkt hinter Williams und Rang sechs gelandet. Nach außen versuchte das Team sich positiv zu geben, das Rennen an sich war aber gar nicht nach dem Geschmack der Fahrer gelaufen. "Das Rennen heute war nicht sehr aufregend für mich, da ich lange alleine fuhr und dann spät stoppte, weil wir so einige Plätze gutmachen wollten. Ich kam direkt neben Rubens [Barrichello] raus und verlor einen Platz, wodurch ich auf 13 zurückfiel", erzählte Adrian Sutil.

Großen Unterschied machte das für ihn aber keinen, da Force India punkten hätte müssen und die Top Ten auch mit einem etwas schnelleren Stopp außer Reichweite gewesen wären. "Es war ein guter Einsatz vom Team und wir haben unser Bestes gegeben. Die Safety-Car-Phase beim Start war unglücklich für uns. Dennoch danke ans Team für die harte Arbeit und Gratulation zum siebten WM-Rang", meinte Sutil, der auch seine Glückwünsche in Richtung Weltmeister Sebastian Vettel schickte.

Liuzzi konnte nirgendwo hin

Gar nicht gut gelaufen war das Rennen für Tonio Liuzzi, da er nur wenige Kurven weit kam, bevor er auf Michael Schumachers verkehrt stehenden Mercedes auffuhr und den Kopf des Rekordweltmeisters nur knapp verfehlte. Weggekommen war der Italiener gut und hatte sich einige Plätze nach vorne gearbeitet, als er eine Staubwolke vor sich sah. "Ich konnte nirgendwo hin, da überall Autos waren und als der Staub sich verzog, sah ich Michael umgedreht auf der Strecke stehen. Ich konnte nichts tun, aber zum Glück waren wir nach dem Unfall OK. Es tut mir leid, dass wir heute keine Punkte machen und so Platz sechs in der WM nicht zurückholen konnten, aber das Team hat heute und die ganze Saison toll gearbeitet", erklärte Liuzzi.

Für Teamchef Vijay Mallya überwog der Stolz darüber, dass sein Team 68 WM-Punkte in diesem Jahr eingefahren hatte, auch wenn er vor lauter Freude anscheinend vergaß, dass das Punktsystem bis 2009 mit dem in diesem Jahr nicht mehr zu vergleichen ist. "Als wir das Team kauften, holten wir im ersten Jahr null Punkte, dann 13 im Vorjahr und jetzt mehr als fünf Mal so viele. Wir haben uns unsere Sporen verdient und ich hoffe, dass wir nächstes Jahr, wenn es zum Indien Grand Prix geht, noch größer und besser sind. Das ist nur der Anfang für uns. Zum Abschluss möchte ich noch meine Glückwünsche an Red Bull und Sebastian Vettel zu ihren Siegen in dieser Saison schicken. Sie hatten ein fantastisches Jahr", sagte Mallya.