Virgin-Chef Richard Branson und AirAsia-Boss beziehungsweise Lotus Racing Teamchef Tony Fernandes machten sich am Samstag in Abu Dhabi schon einmal dafür bereit, ihre Wette von vor Saisonbeginn einzulösen. Damals hatten die beiden Fluglinien-Bosse vereinbart, wessen Rennteam die Saison schlechter beende, der müsse auf der Fluglinie des anderen als Flugbegleiter arbeiten - allerdings im Gewand der Stewardessen. Bis vor dem Rennen in Abu Dhabi hatte Lotus die Nase vorne, da Heikki Kovalainen in Japan einen zwölften Platz herausfahren konnte. Timo Glock und Lucas di Grassi hatten bis dahin jeweils einmal einen 14. Platz erreicht.

Fernandes musste vor dem Saisonfinale betonen, wie ernst es ihm und auch Branson ist. "Er nimmt das sehr ernst, so wie ich. Wenn wir das nicht verhauen, sollte er unsere Uniform anziehen müssen. Er wird den ganzen Flug arbeiten müssen. Er wird servieren, putzen und die Toiletten säubern müssen", sagte der Malaie gegenüber Reuters. Geplant ist, dass Branson die Route London-Kuala Lumpur machen muss. Fernandes hatte allerdings eine Auflage an seinen Rivalen: "Er muss sich die Beine rasieren, wir erlauben keine behaarten Stewardessen." Vor der Box posierte Branson derweil mit AirAsia Flugbegleiterinnen, weswegen Fernandes weiter sagte: "Er wird wie eines dieser zwei Mädchen da draußen aussehen müssen. Aber er zieht sich gerne wie Mädchen an."

Branson sucht Schlupflöcher

Deswegen meinte Fernandes auch, dass sich Branson innen drin wohl gewünscht habe, die Wette zu verlieren. "Das ist eine weitere Chance, sich Frauenklamotten anzuziehen." Sollte der Malaie die Wette doch noch verlieren, müsste er bei Virgin die Route London-Lagos als Flugbegleiter(in) betreuen. Branson selbst gestand aber, dass es für ihn nicht so gut aussieht, auch wenn er bereits nach Lücken im Regelwerk suchte.

"In Korea dachte ich, ich hätte es geschafft, bis Timo dann von der Strecke geschossen wurde, also sieht es jetzt nicht so hoffnungsvoll aus. Aber es gibt ja noch morgen. Und wenn er mich nicht ohne rasierte Beine in sein Flugzeug lässt, dann weiß ich nicht, wie wir diesen Deal zu Ende bringen. Dann gibt es das Gerücht, dass Lotus seinen Namen nicht mehr haben wird, also vielleicht können wir das Kleingedruckte des Vertrages noch einmal durchsehen. Meine Anwälte sehen sich das im Moment alles sehr genau an. Das einzig Positive ist, uns gehören 20 Prozent seines Unternehmens, ich kann also eine Beförderung in einem Unternehmen erwarten, von dem mir Anteile gehören, wenn ich verliere", scherzte Branson.