Sebastian Vettel auf eins und Mark Webber auf fünf, ist nicht das Ergebnis, was sich Red Bull in Abu Dhabi erhofft hatte. Zudem steht Webber hinter WM-Leader Fernando Alonso, der sich als Dritter qualifizierte. "Es ist jetzt schwierig", erklärte Helmut Marko. "Jetzt müssen wir auf Webber bauen, damit er einen super Start schafft und wir mit der Strategie ihn vor Alonso bringen." Die Frage nach der Teamorder hat sich momentan erledigt.

"Man sieht, wie schnell sich Stallregie als überflüssig erweist", sagte der Red Bull-Berater. Den großen Abstand von Webber auf Vettel konnte er sich nicht erklären. Im Freien Training am Samstagvormittag war Webber nur in Sektor eins langsamer. "Er verlor in Kurve eins zwei Zehntel", verriet Marko. Laut Teamchef Christian Horner wollten beide Fahrer im Qualifying mehr Runden am Stück fahren. Deshalb ging man bei Webber auf vier Runden und bei Vettel auf drei.

Reifen als Schlüsselfaktor

"Der Unterschied beim Benzin wäre ein halbes Zehntel gewesen, aber über die Distanz hat Webber die Reifen nicht richtig in Form gebracht", erklärte Marko. Laut Horner war die zweite Runde die schnellste des Australiers. Wie man jetzt bei Red Bull vorgehen wird, wird man in den Meetings am Abend entscheiden. "Ich habe immer gesagt, dass wir das Qualifying abwarten. Jetzt ist es vorbei und jetzt werden wir alle Szenarien durchspielen", verriet der Österreicher gegenüber RTL.

Bei der Strategie wird auch der weiche Reifen eine wichtige Rolle spielen. "Es wird die Frage sein, wer kann wie lange mit den weichen Reifen fahren, bevor sie zerfallen. Unser Auto ist normalerweise gut auf weich, vielleicht ist das unsere Chance, Mark nach vorne zu bringen", sagte Marko. Für Horner steht bereits fest, was zu tun ist: "Sebastian muss sein Ding vorne durchziehen und Mark muss Alonso schlagen."