Ich bin noch direkt in der Nacht von Sonntag auf Montag von Brasilien nach Dubai geflogen, das war sehr angenehm. Dann bin ich in weniger als einer Stunde hierher nach Abu Dhabi gefahren, weil kaum Verkehr war - alles easy. Ich bin also wirklich topfit, kein Jetlag, gar nichts. Ich kann gut schlafen, es passt alles. Ich habe auch schon trainiert, bin am Mittwoch eine Runde auf der Strecke gelaufen, so gegen Abend, weil ich auch einen Eindruck von der Strecke bei den Lichtverhältnissen zur Zeit des Rennens bekommen wollte.

Die Strecke wird unserem Auto zwar wahrscheinlich nicht so besonders entgegen kommen, weil hier ein gut funktionierender F-Duct doch sehr viel wert ist, aber ich mache mir darüber gar keine großen Gedanken. Das wäre Energieverschwendung. Es ist so, wie es ist, man muss das Beste daraus machen. Ich gebe mein Maximum, egal, was für eine Strecke das ist, egal, ob wir den F-Duct haben oder nicht. Ich will meine Energie nur für die Dinge einsetzen, die mir wirklich Leistung bringen.

Ich glaube schon, dass hier trotzdem noch mal ein bisschen was gehen könnte, wir waren in den letzten Rennen immer ziemlich nahe an den Top-10 dran - immer höchstens knapp an den Punkten vorbei. Einmal haben wir sogar einen Punkt geholt. Es wäre natürlich schön, das Jahr jetzt auch mit mindestens einem zehnten Platz, einem Punkt, zu beenden - so etwas ist immer wichtig, gibt gleich mal einen Push für das nächste Jahr.

Generell war diese Saison für uns nicht ganz so erfolgreich wie die letzte, aber dafür gibt es auch eine Menge Gründe. Wir hatten schon ein paar mehr technische Probleme, aber ich habe auch eine Menge Pech gehabt. Gerade auch in Rennen, in denen es möglich gewesen wäre, in die Punkte zu fahren. Am Anfang des Jahres standen wir im Vergleich zur Konkurrenz noch besser da, da hätten wir die Punkte eigentlich holen müssen. Dann sind wir selbst, das Team und auch ich, zwar an sich besser geworden, aber dennoch sind andere wohl durch ein höheres Entwicklungstempo an uns vorbei gezogen und es wurde immer schwieriger, weil wir im Vergleich dann doch zu langsam waren.

Man muss einfach die Chancen nutzen, wenn sie sich bieten. Wenn man am Anfang des Jahres dreimal die Chance hat, in die Punkte zu fahren, dann muss man diese Punkte eben auch holen. Dann kann einem die niemand mehr wegnehmen. Eine Sache, die für uns sicher auch nicht einfach war, war, dass wir zum ersten Mal in der Entwicklungsarbeit ganz auf uns allein gestellt waren. Da muss man als kleines Team auch erst einmal hineinfinden. Und dann diese ganze F-Duct-Sache, die die anderen so extrem weiter getrieben haben, das hat uns auch nicht geholfen. Ich denke, der war zum Schluss bis zu fünf Zehntel wert - und wie oft haben uns, zwei drei Zehntel gefehlt, um vor Sauber oder Force India zu stehen?

Deshalb bin ich wirklich froh, dass es den F-Duct nächstes Jahr nicht mehr geben wird. Das macht mich optimistisch, genauso wie die Tatsache, dass wir als Team dann sehr viel mehr Erfahrung haben werden, was die Entwicklung angeht, dass wir sehr viel besser vorbereitet sein werden, dass wir auch KERS von Ferrari haben werden, was uns sicher etwas bringen wird. Und auch ich selbst habe in dieser Saison wieder sehr viel dazu gelernt, vor allem, was die Abstimmungsarbeit angeht. Ich bin ab und zu zu sicher gewesen, habe den ein oder anderen Fehler gemacht, dann wieder zu unentschlossen. Das sind alles Dinge, die man auch mit zusätzlicher Erfahrung lernt. Das alles zusammen sollte uns nächstes Jahr wieder deutlich stärker machen.